Neulich bekam ich eine Anfrage mit folgendem Betreff: Technisch unversierte, mehrfache Abbrecherin bei Online-Ausbildungen sucht DRINGEND Unterstützung!!!!
“Oh ja”, dachte ich, “da bin ich ja die richtige! Das klingt ja wirklich spannend und nach einer Herausforderung, die mich reizt. Das würde ich mir gerne genauer anschauen, wie ich da helfen kann!”
Wenn du das Ganze lieber als Video anschaust, hier ist das Video:
Angst vor Technik in Online-Seminaren – und zu alt dafür?
Da bin ich genau die Richtige!
Dabei schwingt sicher auch ein ganz kleines bisschen die Überzeugung mit, dass ICH ja sicher auch viel bessere Online-Trainer-Ausbildungen mache als andere.
Und gleich höre ich die Stimme meiner Oma: “Hochmut kommt vor dem Fall!”
”Nein”, ich denke, “das ist eher Erfahrung und ja, auch eine gewissen Selbstsicherheit und Überzeugung”.
– Zum einen mache ich schon seit 2006 Online-Seminare und habe seitdem viele, viele Online-Trainer-Ausbildungen durchgeführt. Mit erfahrenen Trainer:innen, mit Neulingen, mit Jungen und Alten, mit technisch interessierten und technisch völlig unbeleckten.
– Zum anderen bin ich selbst wahrscheinlich noch älter als all die, die sich das aufgrund des Alters nicht zutrauen und kann daher ein ermutigendes Vorbild sein.
Angst vor der Technik weil du zu alt bist
Ich bin ziemlich sicher, dass ich auch älteren Menschen nicht nur methodisch-didaktisch weiter helfen kann, sondern ganz nebenbei auch bei der Technik, vor der so viele Angst haben.
Indem wir das Schritt für Schritt und spielerisch in die Seminare einbauen und gleich auch die Anwendung üben können. Da steht der Inhalt und die Methode im Vordergrund und die Technik wird gleichzeitig und nebenbei gelernt .
Vor allem können sie sofort erleben, wozu diese Technik nützlich ist, was man damit Tolles machen kann.
Und so kann sich womöglich sogar Spaß “an der Technik” entwickeln, wenn man sieht: Das ist nur ein Werkzeug, um lebendige Seminare zu machen und es ist verdammt praktisch!
Und wenn ich was kaputt mache?
Mir hat einmal sehr der Satz geholfen: “Probier ruhig aus! Du kannst nichts kaputt machen!”
Boah, wirklich nicht? Das war in der Tat immer meine große Angst. Ein falscher Klick und kaputt ist es! OK, ich kann aus Versehen mal was löschen. Aber auch da gibt es fast immer einen “Rückgängig machen” Pfeil oder einen hilfreichen Tastaturbefehl (Strg. + Z).
Dazu fällt mir auch ein uralter Witz ein, wo eine Frau den Support anruft: “Hilfe, ich habe das Internet kaputt gemacht”.
Auch wenn es sich manchmal so anfühlt -in der Regel findet sich alles wieder und kannst du alles wieder “reparieren”.
Was gehört zu „Technik“ für Online-Seminare?
Damit ist vor allem die Bedienung der Webinar-Plattform wie beispielsweise Zoom gemeint. Aber auch das Einsetzen von Tools.
- Ich muss natürlich wissen, wie ich ein Webinar anlege, den Link verschicke und das Meeting eröffne und die Leute reinlasse.
- Das nimmt mir in Präsenz-Seminaren das Hotel ab, die öffnen die Tür. Aber dort habe ich am Abend vorher den Seminarraum vorbereitet, Flipcharts und Poster aufgehängt, Mappen verteilt etc.
- Dann muss ich während des Seminars wissen und können, wie Video und Ton ein- und auszuschalten sind, welche verschiedenen Sicht-Formen es gibt (Sprecheransicht, Galerie etc.), wie ich den Chat öffne, Bildschirmübertragung mache; Breakout-Rooms einrichte, die TN dort zuordne usw.
- Die Parallele in Präsenz-Seminaren deckt sich hier mit Punkt 3.
- Hinzu kommen dann die technischen Sachen, die mit den interaktiven und kreativen Methoden zusammenhängen. Dazu gehören die neuen Formatierungs-Möglichkeiten im Chat, das neue Whiteboard und all die vielen Tools, die ich dort nutzen kann. Von Notizzettel über Mind Maps und Bilder. Auch die Umfrage und Quizmöglichkeiten von Zoom kann ich für interaktive Methoden nutzen.
- In Präsenz-Seminaren habe ich die gleichen Methoden eingesetzt, nur eben mit anderen Materialien, Flipchart statt Whiteboard, Moderations-Karten , Requisiten, Gegenstände etc. Das meiste kann ich ähnlich auch in Online-Seminaren umsetzen. Da kann ich Fotos von den Gegenständen zeigen und die TN können beispielsweise darauf stempeln.
Zu einigen dieser Punkte gibt es auch schon Videos von mir.
Videos zum Thema „Technik“
Interaktives Arbeiten bei Zoom (das ist allerdings schon älter, inzwischen sieht das meiste bei Zoom anders aus, zeigt aber trotzdem das, was ich hier vermitteln will).
Neues Whiteboard bei Zoom
Breakout-Rooms bei Zoom einrichten (und Nachrichten in die Räume schicken oder sprechen)
Zoom-Umfragen mit Breakout-Rooms koppeln
Neue Chat-Funktionen bei Zoom.
Das ist jetzt nur eine Auswahl, schau am besten auf meinem YouTube-Kanal vorbei und abonniere ihn.
Spaß an der Technik

Das Sahnehäubchen dabei wäre dann noch, den Teilnehmenden nicht nur die Angst vor der Technik zu nehmen und ihnen die Technik so nahezubringen, dass sie sie nachher auch prima beherrschen, sondern dass sie sogar auch noch Spaß daran entwickeln.
So wie es mir mir auch inzwischen regelrecht Spaß macht, mich in neue Dinge einzutüfteln (aktuell immer noch in Notion *, das ist ein längeres Projekt, das ich aber täglich schon für meine Arbeit nutze und selig bin, dass ich das entdeckt habe!)
Oder gerade nehme ich wieder an einer Challenge teil, wo wir bei einer einzigen Aufgabe 3 verschiedene Technik-Tools nutzen: Video aufnehmen/ Chat GPT nach Wenn-Dann Sätzen fragen/ Video in Canva mit Text gestalten/ in den SocialMedia veröffentlichen. Thema: Sprachlos. Hier kannst du es dir anschauen.
Das alles macht mir richtig Spaß, ich erlebe inzwischen auch den Umgang mit dieser “schrecklichen Technik” als eine kreative Arbeit, die mir immer wieder Überraschungen bereitet.
Der Spaß an der Technik entwickelt sich wohl durch 2 Erfahrungen.
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Der Stolz und das Erfolgserlebnis, wenn man sieht: “Ah, ich habe es kapiert, ich kann es!!!” Und sich auf die Schulter klopfen kann.
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Dabei dann auch zu erleben, wie die Gehirnzellen munter werden und wieviel Spaß es uns ja grundsätzlich macht, etwas Neues zu lernen. So wie Kinder ja auch täglich begierig Neues lernen und ausprobieren, was uns dann aber leider oft verloren geht.
Nutzen der Technik
Ganz sicher ist es zusätzlich motivierend, wenn du erlebst, was du Tolles damit machen kannst und wie du dir letztendlich das Leben erleichtern kann. Wenn du sie souverän und gezielt einsetzt.
Daher ist auch hier die Verbindung mit den konkreten Methoden und Anwendungen im Seminar unterstützend. Da wird sofort sichtbar, wie du sie einsetzen und was du damit machen kannst.
Auch beim Transfer auf die eigene Seminarplanung spielt das dann hinein.
Du kannst damit das eigene Repertoire erweitern und den eigenen Teilnehmenden so ein tolles Angebot präsentieren, eine Vielfalt von Methoden und Teilnehmer-Aktivierungen, die dein Seminar lebendig machen.
Übertragung auf andere Bereiche
Zumindest bei mir habe ich gemerkt, dass sich diese positiven Erfahrungen, was ich doch auch technisch noch alles lernen kann, schnell über die reinen Seminartools ausgeweitet hat.
Klar habe ich erst einmal gelernt, wie man die verschiedenen Webinar-Plattformen bedient, wie man eine PowerPoint-Folie erstellt (ich hatte Präsenz nie mit PowerPoint und Beamer gearbeitet!) usw.
Dann kommt aber auch noch die Technik für E-Mail Verteiler, Shop und Bezahlsysteme, Kontakt-Management-System etc. dazu.
Und schließlich auch zu Bereichen, die nicht direkt mit den Online-Seminaren zu tun haben, sondern mit meiner Verwaltung und anderen Themen.
So habe ich mich in Lexware Office eingearbeitet für meine Buchhaltung und aktuell eben in das schon öfter erwähnte Notion-System * , das ich für Planung. Ordnung, Ablage, Kundenkontakte, Ideensammlung – für einfach ALLEs nutze. Und fröhlich Datenbanken baue. Früher wäre mir schon bei dem Wort schlecht geworden. Und jetzt muss ich mich vom Laptop losreißen.
Neues Lernen hält jung
Von daher denke ich, niemand ist zu alt für Online-Seminare, der im Seminar- oder Coaching-Geschäft unterwegs ist. Und Neues lernen hält ja bekanntlich auch jung, erweitert den Horizont, durchbricht Gewohnheiten und fördert somit auch noch Kreativität. Das ist doch mal was!
Offenheit gegenüber Technik kann gerade älteren Menschen das Leben erleichtern
Und – das fällt mir gerade beim Schreiben ein – gerade für ältere Menschen hat eine gewisse Technik-Offenheit enorme Vorteile.
Ich sehe das an meinen Rentner-Freundinnen, die da auch sehr bis völlig unerfahren sind. Oft muss ich für sie online was bestellen, weil sie das alleine nicht können. Von Online-Banking will ich gar nicht sprechen. Sie müssen immer noch live zu einer Bank fahren und das dort erledigen. Für mich unvorstellbar. Ich wüsste gar nicht mehr, wie das geht 🙂 und es würde mir viel kostbare Zeit rauben.
Also, nur Mut zur Technik und Freude an Technik – das kann ich nur allen empfehlen, ob alt oder jung! Technik kann das Leben erleichtern und bereichern – wenn man sie sinnvoll nutzt.

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