Sicher hast du diese Aussage auch schon öfter gehört oder gelesen. Du sollst nicht nur im Unternehmen, sondern am Unternehmen arbeiten. Was bedeutet sie aber für dich konkret?


Ich möchte es an meinem Trainer-Beispiel verdeutlichen: Ich gebe vor allem Online-Seminare und Coaching, damit verbunden sind natürlich auch Marketing und Kommunikation mit Kunden und Auftraggebern und der alltägliche Verwaltungskram. Damit bin ich in der Regel so beschäftigt, dass kaum Zeit für anderes bleibt.

Immerhin nehme ich mir ja zum Jahreswechsel immer Zeit für eine strukturierte Rückschau und Planung, aber ganz sicher reicht das nicht aus.

Der Satz oben meint auch, Dinge zu delegieren, nicht alles selbst zu machen. Seit einiger Zeit habe ich auch eine virtuelle Assistentin, die mir schon mal viel Fleißarbeit abnimmt.

Es ist ebenso wichtig, sich genügend Zeit für die eigene Weiterentwicklung und Fortbildung zu nehmen. Auch das mache ich ja reichlich – da bin ich also schon auf einem guten Weg.

Vor allem aber geht es darum, das ganze Unternehmen von außen oder von oben zu betrachten, weit in die Zukunft zu schauen und sich Zeit zu nehmen für inhaltliche und strategische Planungen sowie neue kreative Ideen zu entwickeln.

Da ist es sicher sinnvoll, solche Zeiten – beispielsweise einmal im Quartal – von vorneherein zu planen und zu reservieren.

Bei mir hat es sich jetzt aus der Entwicklung so ergeben. Hier die Stufen hinein ins Hamsterrad und wieder hinaus.

Stufen aus dem Hamsterrad

So ging es hinein

1. Unfall, der mich ein halbes Jahr lahmlegte – wo ich also gar nicht arbeiten konnte und nichts verdient habe

2. Vorsichtiger Start mit Online-Seminaren und langsam wieder reinkommen.

3. Beginn der Corona-Zeit und überschüttet mit Anfragen und Aufträgen. Anfangs habe ich sogar mehrere Online-Trainer-Ausbildungen parallel laufen lassen, ständig weitere Workshops für Unternehmen und Akademien angenommen.

Bis ich merkte, bei allem Verständnis und Mitgefühl für die Trainer*innen in Not, die nun schlagartig auf online umschwenken mussten: so geht es nicht weiter.

Und so geht es wieder hinaus

Inzwischen arbeitete ich auch schon wieder samstags, was ich eigentlich schon vor Jahren abgeschafft hatte. Samstag war höchstens noch Buchhaltung dran, ansonsten Haushalt und Wohnung und Freizeit. Sonntag ist absolut heilig, da habe ich aber auch in diesen Zeiten sogar teilweise gearbeitet.

4. Daher neue Geschäftsvereinbarungen mit mir selbst:


– jeweils nur eine Trainer-Ausbildung (in den jeweiligen Modulen bin ich 5 Tage komplett eingespannt)
– in den anderen Wochen nur an 3 Tagen Seminare und Coaching, 2 Tage brauche ich für Vorbereitung, Planung, Nachbereitung, Verwaltungskram etc.
– Wochenende ist wieder frei (zumindest sonntags schaffe ich es schon komplett, die Samstage werden immer besser J).

5. Planung einer Arbeits-Klausur

Und im ganzen Machen und Tun wurde mir dann immer deutlicher, dass ich andere Wege gehen muss und will. Dass ich mir Zeit nehmen muss, um mir das Ganze mal von außen anzuschauen und komplett neu zu strukturieren. Inhaltlich und organisatorisch.

Schon lange hatte ich die Idee, meine bisherige Online-Trainer-Ausbildung in einen Online-Kurs umzuwandeln aus verschiedenen Gründen, über die ich später noch ausführlicher berichten werde. Einer davon ist, dass es mir und vor allem den Teilnehmenden ermöglicht, zeitlich viel flexibler daran zu arbeiten. Das war nämlich ein Hauptproblem meiner Teilnehmenden, dass sie als Trainer*innen ja auch ständig selbst Seminartermine haben und die unter einen Hut zu kriegen, nicht immer möglich war. Hinzu kamen bei den Teilnehmenden verstärkt persönliche Dramen hinzu, Krankheiten, Unfälle und was das Leben sonst noch so zu bieten hat. Da ich das aus eigener Erfahrung nur zu gut kenne, wollte ich auch hier sehen, wie sich das auffangen lässt.

6. Zeit blockiert und Start

Mir war klar, dass ich so ein komplett neues Konzept nicht mal so nebenher erstellen kann. Und ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die erst einen Kurs verkaufen und dann erst mit der Erstellung der einzelnen Module beginnen (wie es von einigen Marketing-Leuten für Online-Kurse empfohlen wird).

Daher habe ich beherzt den Juli und August blockiert, um mich ganz auf die Planung und Konzeptionierung zu konzentrieren. Ursprünglich wollte ich dann Ende August zum ersten Mal so einen klassischen „Launch“ durchführen inklusiver obligatorischer „Challenge“ und Anfang oder Mitte September mit dem Kurs beginnen.

7. Und auch noch Urlaub geplant

Doch ich ging sogar noch weiter.
Es fragten mich Freunde, die ich seit Jahren in meinem kleinen türkischen Paradies treffe, ob ich diesen Herbst auch wieder komme. Erste spontane Reaktion: „Nein, da habe ich keine Zeit (weil neuer Online-Kurs) und überhaupt, bei Corona fliege und verreise ich nicht.“ Doch irgendetwas bohrte in mir weiter und ich besprach mich mit einigen Freunden.

Mir wurde klar: ich habe seit 3 Jahren (seit dem Scheiß-Unfall) keinen richtigen Urlaub gehabt. Die 2 Versuche, eine Woche zu Hause Urlaub zu machen, waren buchstäblich ins Wasser gefallen und verdienten den Namen Urlaub nicht.

Urlaub bedeutet für mich vor allem:

– den ganzen Tag draußen in der Natur und an der frischen Luft zu sein
– raus aus meinem gewohnten Alltag zu sein
– möglichst in einer anderen Kultur, in einem anderen Land zu sein, neue Eindrücke, Impressionen, Gerüche, Laute, Klänge…
– mich wirklich erholen können, das heißt, um keinen Alltagskram kümmern müssen

Und als ich mir Fotos aus Cirali anschaute, kamen mir die Tränen.

Kurz und gut, Endes September geht es für 3 Wochen nach Cirali, wenn es denn möglich ist. Ich bin zwei Mal geimpft, da in dem kleinen Dorf ist kein Massentourismus, da sitze ich fröhlich alleine am Strand oder im Garten, das einzige kritische ist der Flug.

Ich werde diesmal auch dort nicht arbeiten wie sonst, wo ich ja auch länger da war, 4-6 Wochen, insgesamt 3 Monate im Jahr. Da habe ich dann entsprechend Arbeits-Urlaub gemacht. Doch jetzt brauche ich dringend Erholung – und da sind 3 Wochen für mich das Minimum. Ich brauche schon eine Woche, um überhaupt runter zu kommen und anzukommen – ich kenne mich.

Ich freue mich unsäglich, das ist so eine verlockende Zukunft-Perspektive – ich nenne es „Steine im Fluss“.

Und natürlich muss ich dann zeitnah schauen, ob es überhaupt möglich ist, dann zu reisen, wenn nicht, muss ich halt den Flugpreis in die Tonne werfen, aber das Risiko wollte ich eingehen. Meine Unterkunft kann ich kurzfristig stornieren.

Doch dadurch verschiebt sich mein Launch und der Kurs-Start natürlich, aber auch das habe ich dann sehr bewusst geplant.

Das hängt aber auch ein bisschen davon ab, wieviel ich bis Ende August schaffe. Wenn dann auch schon die Launch-Vorbereitung und Challenge komplett steht und vorbereitet ist, kann ich auch ziemlich schnell nach dem Urlaub damit starten. Das werde ich alles sehen.

8. Arbeitsphase im Herbst

Für Herbst habe ich dann schon einige Termine für Online-Seminare – und dann soll ja auch mein neuer Online-Kurs starten.

Das war auch eine wirkliche mutige Aktion, keine Termine für den Sommer anzunehmen und bei Anfragen zu sagen: „Erst ab Herbst habe ich wieder Termine“. Aber auch da hilft Klarheit ungemein. Mir war klar, wenn ich auch nur einmal einknicke, dann werden es schnell zwei oder drei Seminare „mal eben so zwischendurch“ und ich hänge wieder in der gleichen Mühle wie zuvor.

Daher: klar und konsequent kommunizieren, ab wann ich wieder Kapazitäten habe.

9. Glücklich im Hier und Jetzt – gestern Start meiner Arbeits-Klausur

Ich bin selbst seeehr gespannt, wie das alles so wird. Wie mein neues Konzept sich entwickeln wird. Ob und wie sich der neue Kurs dann verkauft. Ob und wie es mit dem Urlaub klappt. Wie ich die Autofahrt zum Hotel „überlebe“ – mir sitzt das Unfalltrauma noch im Nacken. (Wobei ich auch da diese Woche einen 1. Termin mit einer Traumatherapeutin habe).

Gleichzeitig bin ich froh und auch ein bisschen stolz, dass ich mich das alles so wage. Einfach zwei Monate ausklinke, um langfristig zu planen und zu arbeiten. Um in die Zukunft zu investieren, und mich nicht von der Gegenwart auffressen zu lassen. Haha, ganz entspannt im Hier und Jetzt! Das ist aber kein Widerspruch. Im Hier und Jetzt setze ich mich gleich in mein neu geordnetes Atelier (das habe ich Sonntag in einer Gewaltaktion 8 Stunden am Stück ausgeräumt, neu geordnet und alles wieder eingeräumt), um dort erst einmal auf Papier weiter meine Konzeptplanung kreativ zu gestalten, womit ich gestern begonnen habe.

Ich nehme mir also zwei Monate Zeit für B-Aufgaben, die ich im nächsten Beitrag erläutere.

Vier Quadranten von Covey

Zu diesem Thema fiel mir das Buch von Stephen Covey ein: „Die 7 Wege zur Effektivität“ * und daraus die vier Quadranten. Das passt sehr gut zu diesem Thema, daher habe ich das in diesem Beitrag noch kurz erläutert.

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