Vorweg: zu dieser Methode gibt es auch ein Video. Das kannst du weiter unten anschauen.

Alte Methode neu entdeckt

Auch diese Methode habe ich aus meinem alten Schatz wieder ausgegraben und online getestet und bin ganz entzückt. Wieso hatte ich die so lange vergessen? Eine meiner Lieblings-Methoden! Egal, jetzt ist sie wieder präsent und wird sofort eingesetzt.

Es ist eine der wenigen Methoden, wo Kinästheten und Auditive gleichermaßen zum Zuge kommen, die normalerweise ja eher zu kurz kommen.


Diese Methode habe ich vor vielen Jahren auf einem DGSL-Kongress von Tony Stockwell kennengelernt, der sie bei Seminaren mit Versicherungen, Fluggesellschaften und anderen Unternehmen einsetzte. Das nur vorweg, weil gestern in einem Seminar eine Teilnehmerin meinte, das könne sie bei ihrer Zielgruppe (Führungskräfte) nicht einsetzen.

Ich haben diese Methode lange Jahre immer wieder eingesetzt. Klar ist sie prima für Lehrer und Schulen, wo es um Auswendiglernen geht. Aber sie ist durchaus auch wunderbar mit Erwachsenen zu nutzen.

Wozu kann ich diese Methode nutzen?

Sie erscheint vielleicht erst einmal etwas ungewöhnlich, ist aber sehr wirkungsvoll.

Sie kann helfen, in ein Thema einzuführen, trockene Fakten oder Listen auswendig zu lernen und zu wiederholen, oder du kannst sie als Energizer einsetzen, der einen Bezug zum Seminarthema hat. Die Teilnehmer bewegen sich, können sich so die Dinge besser einprägen, haben Spaß und werden wach. Sie können sich anschließend wieder besser konzentrieren.

Wie geht es?

Du hast eine Liste von Fachbegriffen, Prinzipien oder Aspekte eines Themas, Handlungsabläufen, Arbeitsabläufen, Versicherungsbedingungen oder was auch immer deine Teilnehmer lernen sollen.

Statt ihnen nun abstrakte Wörter oder trockene Regeln vorzusetzen, verbindest du jeden Begriff mit einer ausdruckstarken Körperbewegung, die alle gemeinsam ausführen. Gleichzeitig wird der entsprechende Begriff oder Satz gemeinsam gesprochen.

Die Bewegung kann den Begriff illustrieren, übertreiben oder verfremden: wichtig ist, dass sie dazu verhilft, sich den Sachverhalt leichter zu merken. Sie sollte witzig oder außergewöhnlich sein. Die einzelnen Bewegungen sollten auch sehr unterschiedlich sein, sonst gibt es ein Durcheinander in der Erinnerung.

Es sollte immer nur EINE Bewegung sein, keine pantomimische Bewegungsabfolge. Eine Bewegung, die ein wichtiges Schlüsselwort darstellt, das die Erinnerung an den Aspekt erleichtert. Es wird also nie der ganze Satz dargestellt, sondern eben nur ein Aspekt.

Die Begriffe stehen für alle sichtbar auf einem Flipchart oder in einem Online-Seminar auf einer Folie.

Die Teilnehmer stehen im Kreis (Präsenz-Seminar) oder vor dem Monitor (Online-Seminar).

Nun sprichst du den ersten Begriff oder Satz vor und machst dazu gleichzeitig die Bewegung. Danach sprechen und bewegen die Teilnehmer die Sequenz nach.

Dann kommt der zweite Begriff, der dritte usw.

Wenn es wirklich um richtiges „Auswendiglernen“ geht und nicht nur um einen Energieaufbau, der in Verbindung zum Seminarthema steht, verfährt man nach folgendem Muster:

Die ersten drei Begriffe nacheinander einführen.

Dann von vorne wiederholen.

Die nächsten drei Begriffe einführen.

Alles von vorne wiederholen usw.

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Trainer-Hinweis

Damit die Bewegungen merk-würdig sind, sollten sie auch nicht einfach pantomimisch das darstellen, was gelernt werden soll. Das ist in den seltensten Fällen witzig und bringt auch keinen Erkenntniswert. Die Teilnehmer wissen in der Regel, wie ein Bewerbungsschreiben aussieht. Außerdem sind beispielsweise reine Schreibbewegungen nur dann verständlich, wenn man weiß, worum es geht. Das Bild als solches prägt sich nicht gut ein.

Die Gefahr der reinen Pantomime besteht allerdings nur bei konkreten praktischen Themen („Wie baue ich einen Schrank“).

Abstrakte Themen eignen sich daher meist besser für diese Methode, da sie ja nur dann eingesetzt wird, wenn es darum geht, sich schwierige Abläufe oder Begriffe zu merken. Da sind die konkreten Bewegungen (und die damit verbundenen inneren Bilder) dann eine gute Merkhilfe für die abstrakten Begriffe.

Aber auch konkrete Themen kann man so prima erlernen, wenn die Bewegung eben verfremdet oder übertrieben ist. Statt einfache Bewegungen zu machen, wie man mit einem Spaten ein Loch gräbt, z.B. mit den beiden Armen so schnelle Hunde-Grabe-Bewegungen ausführen. Und bei Pflanze einsetzen dann sich selbst in der Schwebe „hinsetzen“, was merk-würdig aussieht.

Ein besonderer Vorteil

Was ich an der Methode auch sehr schätze (außer, dass sie für mich als Teil- Kinästhetin großen Spaß macht) und womit ich sie auch bei Trainern und Lehrern immer anpreise: sie erfordert so gut wie keine Vorbereitung.

Wenn ich als Trainerin es grundsätzlich geschnallt habe, kann ich sie aus dem Stegreif einsetzen. Oder auf dem Weg zur Arbeit, im Auto, in der Bahn, kurz ein paar Bewegungen dazu überlegen.

Denn die Inhalte (die Listen, Begriffe) habe ich ja schon parat, es ist ja der Stoff, den ich vermitteln will. Ich muss mir nur entsprechende Bewegungen ausdenken und die Begriffe auf ein Flipchart schreiben.

Es macht mir als Trainerin außerdem auch großen Spaß, mir solche Bewegungen auszudenken und meinen kreativen Drang ausleben zu können.

Lerntypen

V- Begriffe auf dem Flipchart

A- laut nachsprechen

K- Bewegung dazu machen

Beispiele zu verschiedenen Themen

Thema Motivatoren

* nach A. Christiani

1. Selbst in Aktion seinLaufbewegungen mit angewinkelten Armen
2. Vorbildern zuschauenBilderrahmen mit Zeigefinger der rechten und linken Hand zeichnen
3. Vergangene Ereignissesich nach hinten drehen und schauen,                    ohne die Füße zu verstellen
4. Zukunftsperspektivebeide Arme nach vorne strecken mit                                             offenen  Händen  
5. Identifikation mit dem  Sinn der Aufgabebeide Hände auf den Kopf legen

6. Wohlgefühl während des Ereignisses                                   sich selbst umarmen und hin und her wiegen
7. Wettkampf-/ Rekord    orientiert  Boxbewegungen  
8. Allein arbeitenmit der einen Hand auf sich zeigen und 1 Finger hochhalten der anderen Hand   hochhalten  
9. Companionshipsich bei Nachbarn einhaken
10. Äußere Faktorenmit den Handflächen nach außen zeigen und                                                Raum um sich herum abstecken
11. Anerkennungsich selbst auf die Schulter klopfen
12. Sach- Feed backso tun, als ob man seinen Jackenärmel o.ä. isst
13. HerausforderungArme in die Hüfte stemmen, Bein vor,                                             geschwellte Brust
14. Gute Vorbereitungmit Fingern abzählen, 1., 2., 3.  

Thema Marketing

TextBewegung
Kompetenz- Schwerpunkt          Muckis zeigen
Wettbewerbsanalyse  Boxbewegungen
Ziele formulierenSchütze
Positionierung (USP)Sich deutlich auf einen Platz stellen und mit dem Finger auf sich selbst zeigen
Definition der ZielgruppeMit Hexenfinger locken
StallgeruchNase zuhalten
Guter DrahtFingerspitzen an Fingerspitzen (zum Nachbarn)
Gefühle auslösenHand aufs Herz
UnterhaltungswertHerumtanzen und Grimasse ziehen
Kurze SätzeIn die Hocke gehen
Aktiv-FormulierungenJoggen
Bildhafter SprachspielBilderrahmen mit Fingern oder Fotografierbewegung
Positive InhalteArme strahlend ausbreiten
Bestätigende InhalteSich auf die Schulter klopfen

Thema Bewerbungstraining


Photo by bruce mars on Unsplash

TextBewegung
1. Selbstsicheres AuftretenAufrichten und Arme in die Hüften stemmen
2. eigene Vorstellungen von der ArbeitFinger an den Kopf legen
3. OutfitWeste oder Jacke anfassen
4. Positive AusstrahlungDie Arme ausbreiten und strahlen
5. Fragen zur Arbeit stellenFragezeichen in der Luft malen
6. Interesse zeigenHände hinter die Ohren halten und Augen aufreißen
7. Augenkontakt haltenPeace-Zeichen erst auf die eigenen Augen, dann gegenüber
8. ZukunftsperspektiveHand über die Augenbrauen halten (Indianerblick) und 1 Arm nach vorne strecken
9. GehaltsvorstellungenMoney-Zeichen (Daumen und Zeigefinger reiben)

Yoga am PC und im Büro

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