Was sind Energizer?
Als Energizer kann man alles bezeichnen, was nicht direkt mit dem Schulungsthema zu tun hat, was aber den Teilnehmern ermöglicht kurz aufzutanken, Spaß zu haben, etwas miteinander zu machen…
Gerade auch Sprach- und Wortspiele sind fördernd für die Konzentration und die Kreativität, schadet also dem weiteren Lernprozess nicht, sondern fördert ihn.
Es gibt aber auch da fließende Übergänge, d.h. Lernspiele oder andere Energizer, die auch einen Bezug zum Seminarthema haben. Das macht es vielleicht erst mal manchen Trainern leichter, auch so etwas einzubauen und sich zu „trauen“.
Aber auch Bewegungsspiele, Körperübungen und Entspannungsübungen können die Teilnehmer wieder fit und aufnahmefähig machen.
In meinem Buch: „Das tanzende Kamel“ nenne ich es „Brückenschlag“, wenn ich eine Beziehung zum Seminarthema herstelle. Das kann auf unterschiedliche Weise geschehen. Manchmal reicht es, einfach den Titel zu ändern oder die Ansage, was das Ziel des Spiels ist. Manchmal ändere ich auch den Text.
Dazu werde ich nächste Woche noch Beispiele hier im Blog bringen.
Warum solltest du Energizer einsetzen?
Energizer können ganz unterschiedliche Ziele haben, auch je nachdem, wann ich sie einsetze.
Und nach dem Ziel richtet sich auch die Auswahl.
Willst du deine Teilnehmer nach einem anstrengenden Arbeitstag erst einmal wieder munter machen oder mit einer Entspannung einsteigen?
Geht es darum, die Gruppe als Gruppe zusammen zu bringen oder auch Teilnehmer, die sich schon von der Arbeit her kennen, auf andere Art miteinander in Kontakt bringen?
Möchtest du etwas für die gute Stimmung im Seminar tun oder einfach mal ein bisschen Bewegung reinbringen, damit die Konzentration der Teilnehmer gefördert wird oder auch die armen Kinästheten mal auf ihre Kosten kommen?
Denn das können alles Ziele sein, warum du Energizer einsetzt:
- Die Konzentration der Teilnehmer erhalten oder wiederherstellen
- Das Aufnehmen und Lernen damit erleichtern.
- Auflockerung und Spaß
- Die Stimmung im Seminar hochhalten
- Eine positive Gruppendynamik fördern
- Das Kennenlernen von Kollegen fördern (lernen neue Seiten voneinander kennen)
- Bewegungselemente für die Kinästheten
Wann und wie?
Bei einem Live-Online-Seminar von 90 Minuten würde ich mindestens 2-3 Energizer einbauen. Sie sind ja sehr unterschiedlich lang. Manche dauern 2 Minuten, wie eine kleine Denksportaufgabe. Manche vielleicht 3 oder 4 Minuten mit etwas Bewegung und Action.
In Präsenzseminaren führte ich auf jeden Fall nach jeder Pause einen Energizer durch, also nach der Kaffeepause vormittags und nachmittags und nach der Mittagspause sowieso.
Im Live-Online-Seminar bietet es sich an
- bei einem längeren Vortrag (wenn du denn so etwas machst), zwischendurch zur Konzentration
- als Zäsur zwischen 2 Themen, um zu signalisieren: das Eine ist abgeschlossen, jetzt kommt etwas Neues
- Nach Arbeitsgruppen, wenn alle wieder zusammenkommen
- zu Zeiten, wo die Teilnehmer müde sind (nachmittags, abends)
- wenn eine gewisse Zeit im Live-Online-Seminar vorbei ist (also bei 90 Minuten Live-Online-Seminaren ca. alle 30 Minuten)
Sowohl in den Präsenzseminaren als auch in meinen Live-Online-Semianren bekomme ich das immer wieder als Feedback: Es war nie langweilig, ich habe nie auf die Uhr geschaut, es war sehr kurzweilig, abwechslungsreich etc.
Dazu tragen sicher nicht nur die Energizer bei, sondern es spielt sicher eine Rolle, dass wir viele interaktive Methoden einsetzen, aber die Spiele und sogar Bewegung zwischendurch unterstützen das ganz sicher noch zusätzlich.
Das einzige Problem:
viele Trainer trauen sich nicht. Sie denken, dass die Teilnehmer das vielleicht blöd oder albern finden. Dass sie nur fachlich berieselt werden wollen. Dass sie das Seminar sonst vielleicht nicht ernst nehmen. Dass sie den Trainer kindisch finden.
Ich mache es seit 40 Jahren! Und habe zwei Bücher mit Spielen und Bewegung geschrieben, die immer noch gut verkauft werden. Im Live-Online-Seminare letzten Freitag zum Thema gab es 80 Anmeldungen.
Also, als Ermutigung:
Kein Mensch langweilt sich gerne!!
Und klar, die Geschmäcker sind verschieden. Die Lerntypen auch. Die Kinästheten mögen Bewegung und könnten dir vor Dankbarkeit um den Hals fallen, dass sie einmal aufstehen können, während die Visuellen das doof finden. Die Visuellen lieben Denksportaufgaben, die andere wieder stressen. So ist es auch in Seminaren. Nicht alle Methoden sind für alle gleichermaßen toll und angenehm, daher ist es unser Job, diese schön zu mischen und abzuwechseln, damit für jeden etwas dabei ist.
Also, nur Mut! Und nicht nur die Teilnehmer haben dann mehr Spaß an Live-Online-Seminaren, sondern du als Trainerin und Trainer vielleicht auch. Wenn du deine Lieblingsspiele auswählst, deine Lieblingsmusik auflegst, die dir so richtig gute Laune und Energie bringt und dir dazu eine wilde Bewegung ausdenkst. Wie ich beim „Mongolischen Armtanz“ oder „Durch die Steppe reiten“.
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