Ist es dir auch meistens peinlich oder ärgerst du dich, wenn du einen Fehler gemacht hast?
Viele von uns sind ja Perfektionisten, die gerne alles immer sofort richtig und perfekt machen wollen. Das kenne ich zu gut.

Doch vielleicht kann man das auch ganz anders sehen?

In der Forschung sind Feedback-Schleifen normal

In der Forschung und Entwicklung von technischen und praktischen Produkten ist es völlig normal, das man erst eine Idee hat und dann nach und nach ausprobiert, wie man sie umsetzt und wie sie funktioniert.

Da gibt es immer wieder Feedbacks, die zeigen, was noch verändert und verbessert werden muss. Das ist völlig normal und wichtig und hilfreich, um das richtige Produkt zu entwickeln.

„Fehler“ sind also Erkenntnisse, wie etwas nicht funktioniert und was man noch verändern und verbessern muss.

Hier zwei Beispiele

Ein Mann fragte Edison, was für ein Gefühl es denn sei, in seinem Bemühen um die Herstellung einer elektrischen Glühbirne so oft versagt zu haben. Edison erwiderte, er habe überhaupt nicht versagt, sondern erfolgreich Tausende von Arten entdeckt, auf die Glühbirnen nicht herzustellen seien.

Wernherr von Braun wurde von seinem Vorgesetzten gefragt, wie viele Fehler er bis zum erfolgreichen Abschluss des Projekts, eine Rakete zu bauen, noch mache müsse. Bis dahin hatte er 65 121 Fehler gemacht. „Ungefähr noch fünftausend“, antwortete er. „Um für den Bau einer Rakete qualifiziert zu sein, muss man ungefähr 65 000 Fehler machen. „

Unser Trainer-Alltag

Bei geistigen Produkten scheint da das Denken aber ein anderes zu sein.

Ich schreibe diesen Beitrag auch für mich selbst, denn auch ich gehöre zu den Perfektionisten und möchte am liebsten alles sofort 100% richtig und toll machen und die Teilnehmer sollen begeistert sein! Immer! Alle!

Ich habe als Trainerin eine Seminaridee, eine Idee für eine neue Methode oder Übung. Ich setze sie dann zum ersten Mal ein und wenn es dann nicht so toll funktioniert, bin ich am Boden zerstört und schäme mich womöglich.

Wenn dann auch noch ein enstprechendes Feedback der Teilnehmenden erfolgt, ist es noch schlimmer. O weh! Ich bin eine schlechte Trainerin! Wie peinlich.

Das ist doch ein völliger Schmarrn! Wie sollen wir Trainer uns denn weiterentwickeln und dazu lernen, wenn wir Dinge nicht ausprobieren können?

Konkrete Feedbacks zwischendurch

Mir kommen dazu spontan zwei Ideen:

1. Ich kündige es den Teilnehmern ganz offen an, dass ich mit ihnen eine neue Sache ausprobieren möchte und mit ihnen gemeinsam schauen, ob und wie es funktioniert.

Damit zusammen hängt auch Punkt 2.

2. Ich gestalte von vorneherein meine Feedbacks und Rückmeldungen zu einzelnen Seminarteilen anders.

Also nicht nur am Ende, sondern auch immer wieder mal zwischendurch.
Und auch nicht so allgemein: „Wie hat es euch gefallen?“, sondern detailliert und konkret. So dass ich wirklich sehen kann, WAS vielleicht nicht so gut gelaufen ist oder nicht so hilfreich für die Teilnehmenden war.

Das ist sicher eine gute Haltung.

Allerdings, einen Unterschied gibt es schon zu den technischen Entwicklungen und zwar einen großen. Wir haben es mit Menschen zu tun und die ticken ganz unterschiedlich.

Menschen und ihre Bedürfnisse sind unterschiedlich – wir können es NICHT ALLEN Recht machen

Ich erinnere mich an meine Seminaranfänge vor 40 Jahren, als wir im Team Seminare gaben und sehr ausführliche Feedbacks einholten.

Da wurde beisielsweise eine Methode von mehreren negativ bewertet und was Anderes gewünscht. Brav haben wir das dann im nächsten Seminar entsprechend geändert – und schwups, kam da die gegenteilige Rückmeldung. Die hätten doch gerne das andere gehabt.

Learning: Wir können es nicht immer allen Recht machen. Auch wenn das natürlich unser hehrer Wunsch ist. Aber es geht nicht.
Die Teilnehmenden haben unterschiedliche Bedürfnisse, Vorerfahrungen, Lerngeschichten.

Wir können sehen, dass wir möglichst oft möglichst viele erreichen, aber wir müssen auch nicht in Sack und Asche gehen, wenn einer mal mit einer Übung nicht so klar kommt oder einen Energizer doof findet. Das darf er. Aber ich bin deswegen auch kein schlechter Mensch! J.

Daher finde ich diese Grundhaltung, das ist ein Feedback, das mir hilft, mich und meine Arbeit zu verbessern sehr viel hilfreicher, als diese, mich für einen Fehler zu schämen.

Frage: Kennst du solche Gedanken und ist dir das völlig fern????
Ich freue mich über ehrliche Kommentare, Erlebnisse und Tipps.

Yoga am PC und im Büro

Ja, ich möchte die Yogaübungen erhalten und melde mich damit auch zum wöchtentlichen Newsletter an. Den Newsletter kann ich jederzeit wieder abbestellen.

You have Successfully Subscribed!

Liste der Persönlichkeiten

Ja, ich möchte die Liste der Persönlichkeiten erhalten und melde mich damit auch zum wöchtentlichen Newsletter an. Den Newsletter kann ich jederzeit wieder abbestellen.

Schau bitte in deinen E-Mail Eingang.

7 Tipps für störungsfreie Webinare

Schauen Sie jetzt in Ihren E-Mail Posteingang.

Kreativ-Newsletter

Tipps und Methoden für (Online-) Trainer.

Schau jetzt in deinen E-Mail Posteingang.