Im Moment kenne ich fast niemanden, der nicht total im Stress ist. Viele meiner Online-Kollegen haben auch total viele Aufträge und viel Arbeit, bei anderen sind es auch familiäre Situationen.

In diesen Corona-Zeiten ist vieles aus dem Tritt gekommen. Die einen (im Online-Business) können sich vor Aufträgen nicht retten, andere kämpfen um ihre Existenz, bilden sich fort und lernen Neues und bauen neue Geschäftsfelder auf.

Das alles kann dazu führen, dass man eigene Grenzen überschreitet und sich zu viel zumutet und so in eine Stress-Spirale gerät, die für niemanden gut ist.

Und ich muss gestehen, auch ich bin wieder in diesen Strudel geraten, obwohl ich es schon einmal besser wusste und auch lebte. Doch 2 Jahre im permanenten Ausnahmezustand (Umzug, Unfall, Corona) haben an der Basis gegraben und diese unterspült, so dass es kritisch wurde.

In diesem Beitrag möchte ich beispielhaft beleuchten, wie ich da hineingeraten bin, aber vor allem aber einen Weg aufzeigen, wie du da wieder herauskommen kannst, wenn es dir ähnlich geht.

Der Beitrag ist lang. Der 1. Teil ist lustig und leicht zu lesen, der 2. Teil gibt dir vielleicht wertvolle Anregungen, also gönn dir ein kleines Lesepäuschen…

1. Wie bin ich da hineingeraten? Obwohl ich es besser weiß…

Obwohl ich vor vielen Jahren nach einem Burn Out Vieles verändert hatte und ja sogar andere im Coaching geholfen habe, ihr Leben in eine bessere Balance zu bringen, bin ich offensichtlich unmerklich selbst wieder da hineingeraten.

Wenn man nur noch platt ist…

Daher möchte ich kurz untersuchen, wie das passieren konnte. Ich brainstorme hier mal meine Ideen dazu.

Ich habe immer gedacht, das ist jetzt eine Ausnahme, das geht ja wieder vorbei.

1. Der erzwungene Umzug war ne Mammutaktion, eine ungeheure Maloche in einem der heißesten Sommer. Aber da gab es klare Termine und es war ja in der Tat absehbar, dass das mal ein Ende hat.

Doch kommt eine Macke von mir hinzu: Ich will immer alles möglichst schnell „fertig“ haben. Ehe ich mich entspannen kann. Und habe daher tagelang von früh bis spät geackert und Kisten geräumt und eingerichtet und und und…

Das ist als Freiberuflerin natürlich verrückt. Ich bin nie fertig. Es gibt immer x-Projekte, die auf dem Tisch liegen und die ich erledigen will. Von daher gibt es auch in diesem Punkt eine Notwendigkeit, das irgendwie umzudenken.

2. Ok, dann kam der Unfall. Der hat mich ja erst einmal enorm verlangsamt, denn ich konnte buchstäblich nichts tun außer auf dem Rücken liegen. Trotzdem war das natürlich alles andere als erholsam, im Gegenteil, ich musste ja trotzdem tausend Dinge klären und erledigen, nur unter extrem erschwerten Bedingungen. Angefangen von der Organisation des Rücktransports über Terminabsagen von Seminaren, tausend Versicherungssachen etc. etc. (Daher war ich immer extrem angepisst, wenn da so jemand mit so ner Eso-Deutung um die Ecke kam: „Ach, du brauchtest sicher mal Ruhe. Der Unfall sollte dich stoppen!“ Bullshit!! Er hat meinen heißersehnten Urlaub zunichtegemacht, in dem ich mich wunderbar hätte erholen können. Sorry, kleine Randnotiz – ich kehre zum Thema zurück.)

Nachdem ich aus Krankenhaus und Pflegeheim entlassen war und erste Gehversuche zu Hause mit häuslicher Pflege machen konnte, war ich froh, als ich nach einiger Zeit wieder Online-Seminare geben konnte, obwohl ich noch kaum schreiben konnte mit gebrochenem Handgelenk. Und habe natürlich erst mal alle Aufträge angenommen, die da kamen. Denn ich hatte ja einen langen Verdienstausfall zu kompensieren.

Aber auch da war ja immer das Spruchband an der Decke: Das ist eine Ausnahmesituation. Wenn du wieder gesund bist, kannst du wieder zu einem normalen Rhythmus zurückkehren.

Nun denn, den habe ich bis heute nicht, da die Behandlungen und Physio etc. ja noch weiterlaufen, was Zusatztermine bedeutet.

3. Ja, und dann kam Corona. Und mein Business schnellte nach oben. Auch hier nahm ich erst mal begeistert alle Anfragen an und selbst als ich merkte, nun wird es langsam etwas viel, ließ ich mich noch zu weiteren Seminaren bequatschen. Weil ja alle so in Not waren und gaaanz schnell lernen wollten, wie man Online-Seminare macht. Und ich fast ein schlechtes Gewissen hatte, dass ich ja gerade nicht über Auftragsmangel klagen konnte. Da musste ich doch helfen, so gut und so viel ich konnte –oder?

Zumal sich nun auch viele alte Kollegen und Kolleginnen meldeten, die ich schon lange kannte und die nun – wider Willen – auf online umsatteln musste. Denen wollte ich ja nun auf jeden Fall helfen…

Und so ging es immer weiter.

Auch hier der Gedanke: Das ist ja nur vorübergehend. Ich mache da mal eine Ausnahme und arbeite auch am Samstag. Irgendwann kam auch der ein oder andere Sonntag hinzu.

Bis sich dann die bekannten Symptome häuften, vor allem Schlafstörungen. Umso erschöpfter ich war, umso weniger schlief ich. Und wochenlang nur 5 Stunden Schlaf, das ist nicht gut. Mit 70 ist das ausgesprochen Scheiße.

Daher: Notbremse und Besinnung auf das, was ich ja „eigentlich“ weiß.

2. Geschäftsvereinbarung mit mir selbst

So habe ich mich darauf besonnen, dass ich vor vielen Jahren einmal die Idee mit der „Geschäftsvereinbarung mit mir selbst“ von meiner ältesten Freundin und Kollegin aufgegriffen habe. Ich erinnere mich noch an ihren Satz: „Würdest du so mit deinen Mitarbeitern umgehen?“ Das hat irgendwie eingeschlagen.

Auch wenn ich damals weit entfernt davon war, Mitarbeiter oder Angestellte zu haben, war mir sofort klar: „Nein, natürlich nicht! Ich würde nicht von meinen Mitarbeitern erwarten, dass sie keine Pausen machen, abends und am Wochenende arbeiten.“

Natürlich würde ich niemals so mit einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin umgehen.

Warum aber dann mit mir?

Und damals habe ich mich dann hingesetzt und wirklich solche Vereinbarungen mit mir aufgeschrieben.

Das schien mir dann jetzt auch sinnvoll.

Als erstes habe ich mir angeschaut, was so die wichtigsten Eck-Daten sind.
Regelmäßig Pausen, vor allem auch die Mittagspause früh genug, damit ich nicht nachmittags in doppelten Stress gerate – oder ohne Pause und Essen durcharbeite.

Dann sehen, welche Maßnahmen mir helfen, wieder besser und länger schlafen zu können und diverse Dinge mehr.

Was ja auch immer hilft: so etwas nicht mit sich alleine ausmachen, sondern auch laut verkünden und anderen mitteilen. Damit man sich ein bisschen mehr verpflichtet fühlt. Daher habe ich es mit meiner Erfolgspartnerin Anja bei einem unserer Termine ausführlich besprochen, welche neuen Maßnahmen ich vorhabe, um ihr die nächste Woche zu berichten, ob und wie ich meine Vorhaben umgesetzt habe.

Ich habe mir zudem Videos mit Tipps gegen Schlafstörungen und für Entspannung angeschaut und auch da einige Tipps beherzigt (die mir auch nicht neu waren, mir aber offensichtlich entfallen waren).

Und siehe da, so langsam kamen alte positive Gewohnheiten zurück und ich merkte deutliche Verbesserungen. Vor allem schlafe ich wieder länger (7 Stunden sind ein Geschenk!!), ich träume auch wieder.

Einige Eckdaten als Beispiel:

Da ich ein Morgenmensch bin, neige ich immer dazu, den Morgen möglichst lange auszudehnen und da möglichst lange und viel zu arbeiten. Doch nun zwinge ich mich (unterstützt von Weckern, Timerle oder anderem), zwischen 12:30 Uhr und 13:00 Uhr eine Pause zu machen, egal , was da noch auf dem Tisch liegt. Nicht „eben noch mal die E-Mails checken“, nicht eben noch mal schnell im Forum vorbeischauen, nicht eben schnell mal eine E-Mail beantworten – denn das dauert immer länger als geplant und schwups, sind wieder 1-2 Stunden rum. Und die Mittagspause kann ich vergessen.

Neben den Pausen ist ein zweiter Punkt, regelmäßig meinem Körper etwas Gutes zu tun. Mindestens eine der folgenden Aktionen jeden Tag (gerne mehr):
Yoga, Runde ums Dorf, Physio, andere Körperübungen und Training zu Hause.

Ich führe darüber Protokoll in meinem Habtit-Tracker im Bullet Journal.

Weiterhin gehört dazu, früher ins Bett zu gehen und möglichst zur gleichen Zeit. Denn unser Körper gewöhnt sich dann an den Rhythmus.

Ich könnte noch weitere kleine Beispiele bringen, aber ich denke, das reicht.

Das Entscheidende ist:

Die Schritte

Geschäftsvereinbarung mit sich selbst, am besten schriftlich und so konkret wie möglich. Dabei ist es hilfreich zu denken, dass du das für einen Mitarbeiter machst.

Konkret meint, nicht vage Vorhaben notieren wie „besser auf mich achten“, sondern mit Zahlen und Fakten. 2 meiner Beispiele sind: Mittagspause zwischen 12:30-13:00 (Start der Pause, nicht nur ne halbe Stunde!!). Jeden Tag eins von folgenden Aktivitäten: Yoga, Runde gehen oder Physio. usw.

Den klaren Entschluss fassen!

Diesen Entschluss anderen mit-teilen: einer Erfolgspartnerin, einer Freundin oder Kollegin, die einen unterstützt. Ich habe so etwas aber auch schon in Blogbeiträge geschrieben (siehe heute) oder bei Twitter verkündet. Völlig schnurps, wo und wie, Hauptsache nach außen treten. Damit du dich ein wenig „gedrückt“ fühlst.

Protokollieren, am besten jeden Abend, was du umgesetzt hast.

Wenn etwas nicht geklappt hat, dich nicht fertig machen, sondern lieber schauen, woran hat es gelegen und wie kann ich da beim nächsten Mal gegensteuern oder von vorneherein dafür sorgen, dass dieses Hindernis nicht aufrtitt.

Für jede Umsetzung ein „Fleißkärtchen“ einkleben, einen Klebepunkt auf ein Flipchart oder wie auch immer visualisieren und die Punkte-Pyramide wachsen sehen.

Deine Erfolge feiern!


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