Gerade sehe ich mir mal wieder so ein kostenloses Webinar an, wo die Teilnehmer Tipps zum Marketing bekommen (obwohl es im Titel eigentlich um lebendige Webinarmethoden ging- weshalb ich es mir mal anschauen wollte. Denn als Autorin von „150 kreative Webinarmethoden“ interessiert es mich natürlich, welche Methoden andere Trainer einsetzen oder ob sie schon von meinen profitieren.

Wie so oft ging es an einer Stelle um das Thema „E-Mail-Liste“. Also, was kann ich tun, um möglichst viele Menschen auf meine E-Mail Liste zu bekommen, die ich dann fürs Marketing nutzen kann?

Und da höre ich wie die Referentin als Problem einiger zitiert: „Ich habe keine Ahnung, worüber ich sprechen soll“ – um diesen dann ihre Tipps zu geben, wie man an Themen für ein Webinar oder anderes kommt.

Meine spontane Antwort war allerdings: „Dann lass es!“

Wenn du kein Thema hast, warum um Himmels Willen willst du ein Webinar machen?

Da zeigt sich die unterschiedliche Sicht von Trainern und Pädagogen oder eben Marketingleuten.

Der Punkt ist: Für viele sind Webinare nur ein Mittel zum Zweck. Und zwar lediglich den Zweck, neue Interessenten für eine Liste zu gewinnen, um diesen etwas verkaufen zu können.

Hier spätestens versteht man auch die Unterscheidung, die mir eine Kollegin aus dem bvob vor Jahren schon nahe brachte. Sie nennt ihre Seminare nämlich „Live Online-Seminare“ im Unterschied zu Webinaren, die man oft eigentlich Werbinare nennen müsste.

Das ist offensichtlich genau der Unterschied.

Bin ich Trainerin, die anderen Menschen bestimmten Inhalte vermitteln möchte? Dann gehe ich eben genau auch von einem Thema aus, von einem Inhalt, der anderen Nutzen bietet und überlege von da aus: Ist dafür ein Webinar geeignet oder ein Forum oder besser Videos etc.

Und nicht umgekehrt ein Webinar planen und dann erst überlegen: zu welchem Thema denn? Das erscheint mir einfach schräg – und das musste ich mal loswerden. Ich bin halt mit Leib und Seele Trainerin und es tut mir weh, wenn ich sehe, wie Menschen eine ganze Branche in Verruf bringen.
Denn viele haben noch Vorurteile gegen Online-Seminare (Trainer und Teilnehmer), weil sie sich nicht vorstellen können, dass auch dort lebendiges und kreatives Lernen mit Spaß möglich ist. Und durch solche Webinare, wo jemand nur eben mal schnell ein Thema zusammenkloppt um Kunden zu gewinnen, werden die Vorurteile natürlich nur bestätigt.

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