Zur Methode
Diese Methode kurbelt das kreative Denken an, indem man angeregt durch Vorgaben neue Wortschöpfungen entwickelt. Dabei ist es gleich, ob es die Wörter schon gibt oder ob sie gerade neu entstanden sind.
Am Ende findest du das Video, wo ich die Methode mit Wiebke Wimmer ausprobiere.
Verlauf
Zu einem vorgegebenen Wort wird das wörtliche Gegenteil gesucht.
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Variante
Die Teilnehmer bekommen eine fertige Liste mit Worten, zusammengesetzten Substantiven, und sollen dazu das Gegenteil schreiben.
Das kann in Einzelarbeit geschehen oder auch in Kleingruppenarbeit.
Es geht online genauso wie in Präsenz-Seminaren.
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Variante: Teilnehmer entwickeln selbst
Die Teilnehmer notieren selbst zusammengesetzte Substantive und geben diese an die anderen weiter, die dazu das Gegenteil formulieren.
Auch das geht online genauso wie live.
Es kann auch rein mündlich ablaufen, zu zweit oder in Gruppen.
Es ist sogar als Wettspiel möglich: Wer als erstes ein Wort findet oder wer das originellste Wort findet. Das erfordert dann vorher noch eine Abstimmung.
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Variante: Pantomime
Einer macht seinen Begriff nur pantomimisch vor, der oder die anderen müssen raten, was es wohl ist. Ist der Begriff richtig, dann suchen die anderen das Gegenteil und müssen auch dieses pantomimisch darstellen und der andere rät.
Also:
A macht einen Begriff pantomimisch vor:
B (oder eine Gruppe) muss raten, was es ist und nennt den Begriff. A bestätigt, wenn er richtig ist.
Dann sucht B nach einem Gegenteil und stellt das pantomimisch vor.
Nun muss A raten, wie der Begriff heißt.
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Variante als Kreativ-Technik
Als Variante der Reizwort-Methode nimmt man eins der vorher entwickelten Gegenteile und nutzt dieses als Reizwort.
Kurzfassung der Kreativ-Technik:
Sie haben eine Fragestellung und suchen dazu Ideen.
Sie nehmen das Reizwort und bringen es mit der Fragestellung in Verbindung und machen dann ein Brainstorming mit Ideen, die Ihnen durch diese Verbindung einfallen.
Beispiel
Fragestellung: Wie kann ich mich zu regelmäßiger Buchhaltung motivieren?
Reizwort (verrücktes Gegenteil) war „Augenstreichler“. Was fällt mir dazu ein.
(Brainstorming-Regel: ALLES aufschreiben, auch wenn es scheinbar kompletter Blödsinn ist, denn daraus kann eine weitere, brauchbare Idee entstehen)
– Vorher eine Entspannungsübung machen
– Eine Fantasiereise entwickeln und vorher anhören, wo ich erlebe, wie mir das federleicht und schnell von der Hand geht
– vor Augen sehen, wie ich dadurch ganz viel Geld bekomme J
– 10 mal laut Affirmation sprechen: Ich freue mich unsäglich, dass ich jetzt Buchhaltung machen darf
etc.
Sie sehen, das hat jetzt mit dem Begriff Augenstreichler nicht direkt zu tun, aber dieser hat mich in eine bestimmte Richtung denken lassen und ich erlebe, wie ich schon beim Aufschreiben dieser Lösungs-Ideen ein Grinsen ins Gesicht bekomme und Buchhaltung gar nicht mehr so schrecklich finde.
Trainer-Hinweis
Diese Übung kann auch zur Reflexion über Sprache überhaupt anregen, sich noch einmal über die Bedeutung bestimmter Begriffe bewusst zu werden, über deren wörtlichen Sinn man durch Gewohnheit gar nicht mehr nachdenkt.
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