In der Schule gibt es Klassenarbeiten, Tests, Referate und Prüfungen, beim Studium Referate, Klausuren und Prüfungen. All das kann man wohl als Lernerfolgskontrolle bezeichnen..
(*-Wobei ich auch da schon immer kritisch angemerkt habe, dass das zumindest zu meiner Schulzeit eher eine Prüfung in Stress-Resilienz war und ein Test, inwieweit ich trotz Prüfungsängsten und Lernblockaden noch zeigen konnte, was ich gelernt und verstanden hatte. Aber das ist ein eigenes Thema. –)
Aber wie sieht es in unseren Seminaren, Trainings und Workshops mit Erwachsenen aus?
Wann und wie ist da eine sog. Lernerfolgskontrolle sinnvoll und in welcher Form sollte sie dann stattfinden?
Kurz gefasst
Der Begriff Lernerfolgskontrolle taucht gerade verstärkt auf im Zusammenhang mit dem BGH-Urteil zur Zulassungspflicht von Online-Veranstaltung (Fernunterrichtsschutzgesetz).
Was wird da als Lernerfolgskontrolle gesehen und worauf muss ich dann achten?
In welchem Zusammenhang führen wir ins unseren Seminaren und Trainings eine solche Lernerfolgskontrolle durch. Wann und wie kann das sinnvoll sein?
Dazu gebe ich dir ganz viele konkrete Methoden an die Hand, wie du eine „Lernerfolgskontrolle“ sinnvoll und auch manchmal spielerisch in deine Online-Seminare einbauen kannst.
Dann schauen wir uns diesen Begriff im Zusammenhang noch einige Gedanken und Fragen an, die ich zu diesem Begriff habe, wie ihn die ZFU wohl meint.
Dabei sind es wirklich Fragen, worüber wir uns gerne weiter austauschen können.
Lernerfolgskontrolle bei unseren Seminar-Themen?
Diesen Begriff benutze ich ja normalerweise in meiner Arbeit nicht, sondern nenne sie Wiederholungs-Methoden oder Lernspiele oder auch Transfer-Methoden.
Aber sie passen zu dem Stichwort.
Reine Wissens-Abfragen sind ja bei vielen unserer Themen überhaupt nicht sinnvoll, meist geht es ja mehr um Einordnung und Zuordnung.
Doch als Lernspiel kann die Wiederholung bestimmter Fachbegriffe oder auch Beispiele der Anwendung durchaus hilfreich sein.
Methoden zur Lernerfolgskontrolle
Zusammenfassung
- Was ist der Sinn von Wiederholungs-Methoden und Lernspielen bei Seminarthemen, wo es nicht um Auswendiglernen geht?
- Eine Liste von Lernspielen mit Links zu Videos und Blogbeiträgen
- Eine Liste von Wiederholungs-Methoden mit Links zu Videos und Blogbeiträgen
Was ist der Sinn von „Lernerfolgskontrolle“ in unseren Seminaren und Trainings?
Welchen Sinn kann eine sog. Lernerfolgskontrolle auch bei Themen haben, wo es nicht um Auswendiglernen geht?
Ganz gleich, ob du Themen anbietest wie Kommunikation, Zeitmanagement, Führungskräftetraining oder wie ich Methoden für Online-Seminare, du vermittelst ja schon auch konkrete Inhalte oder wie ich eben Methoden.
Diese Inhalte stehen nicht losgelöst und alle dienen ja auch dazu, dass deine Teilnehmenden später in ihrem Berufsalltag etwas damit anfangen können.
Anders kommunizieren und führen, bestimmte Zeitmanagement-Tools testen oder eben neue Methoden einsetzen.
Daher können Wiederholungs-Übungen und Lernspiele durchaus sinnvoll sein. Denn oft ist die Zeit knapp, es gibt sehr schnell sehr viele Infos und Beispiele. Und auch wenn ich keine Vorträge halte und wir die Methoden alle direkt ausprobieren, so bleibt da doch nicht alles von selbst hängen.
Wie kannst du nun solche Methoden einsetzen?
Einfache Zoom-Tools
Zoom-Umfragen und Quizze
Zoom hat ja sein Umfrage-Tool sehr erweitert, ich kann Umfragen in Quizze umwandeln und in noch andere Formate wie Lückentexte, Multiple Choice etc.
Da kann ich auch Bilder einbauen, also sehr nett.
Dazu kannst du dir mein Video anschauen: Zoom Umfragen
Zoom-Whiteboard
Auch auf dem Whiteboard kannst du viele Methoden zur Wiederholung durchführen, die ich teilweise weiter unten aufführe.
Indem du Notiz-Zettel hin und her schiebst, Gruppen an Mind Maps arbeiten lässt, Memorys einrichtest etc.
Einige Lernspiele als Beispiel
Du kannst ja auch online die klassischen Lernspiele wie Memory und Domino, Quizze und anderes einsetzen. Auch dazu gibt es diverse Videos von mir.
Video: Memory bei Miro erstellen
Video: Quiz mit PowerPoint
Video: Wörter suchen – mit Wordwall
Blogbeitrag: Lernspiele auch online
Einige Wiederholungs-Methoden als Beispiel
Video: Karten stellen online
Blogbeitrag: Die Kündigung
Blogbeitrag: Bälle werfen
Blogbeitrag: Durcheinander
Blogbeitrag: Wörter suchen – viele Varianten
Blogbeitrag: Die Perlenkette
Klassiker sind bei mir
Wort- und Bild , wo die Teilnehmenden zu einem Fachbegriff einen Satz sagen müssen – oder je nach Aufgabenstellung auch die Anwendung erläutern oder ein Beispiel nennen.
Oder Zuordnungs-Mind Map, wo die Teilnehmenden Stichworte einem Mind Map zuordnen müssen.
Beispielsweise mit Notizzettel auf dem Zoom-Whiteboard, die sie an die richtige Stelle schieben.
Exkurs zur ZFU
Der Begriff Lernerfolgskontrolle ist mir natürlich durch das BGH-Urteil zur Zertifizierungspflicht von Fernlehrgängen ins Auge gesprungen und daher habe ich ihn in diesem Blogbeitrag aufgegriffen.
Denn das ist einer der Punkte, die mich bei diesem Gesetz verwirren, was da nämlich unter Lernerfolgskontrolle verstanden wird.
Ich gebe keine Rechtsberatung, sondern gebe das wieder, was ich in diversen Beiträgen und Webinaren (mit einem Anwalt) zum Thema bisher mitbekommen habe.
Hier die Kurzfassung, was zulassungspflichtig ist:
„Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten, bei der der Lehrende und der Lernende ausschließlich oder überwiegend räumlich getrennt sind, und der Lehrende oder sein Beauftragter den Lernerfolg überwachen.“ (Fernunterrichtsschutzgesetzes FernUSG § 1 Abs. 1).
Lehrende und Lernende sind ausschließlich oder überwiegend räumlich getrennt.
Die 4 Kriterien im Überblick, die erfüllt sein müssen, damit die Veranstaltung zulassungspflichtig ist.
- Die Teilnahme ist kostenpflichtig
- Es gibt eine vertragliche Grundlage
- Es werden Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt
- Es findet eine Lernerfolgskontrolle statt
Lernerfolgskontrolle nach ZFU
Wie ich hörte, gilt schon als Lernerfolgskontrolle, wenn ich bei einem ansonsten asynchron stattfindenden Selbstlernkurs auch Live-Calls durchführe, wo die Teilnehmenden mir Fragen stellen können.
Oder ich eine Checkliste oder sonst wie zusätzliches Material verschicke.
Das verstehe ich nicht
Ich verstehe unter Lernerfolgskontrolle, dass ICH als Trainerin Fragen stelle und dann an den Antworten sehe, ob die Teilnehmenden es kapiert und behalten haben.
Oder dass ich einen Test mache oder eine Prüfung oder was auch immer, wo ich und / oder die Teilnehmenden überprüfen können, wo noch Lücken sind, wo ich noch nachliefern muss, wo sie noch was wiederholen und lernen müssen.
Bei den Live-Calls ist es doch genau umgekehrt. Da fragen die Teilnehmenden mich und ich gebe entsprechende weitere Infos.
Da vermittele ich also weiter Kenntnisse und Fertigkeiten.
Eine weitere Frage:
Sind dann in einem Selbstlernkurs keine Lernspiele mehr möglich?
Bei Moodle gibt es ja diese tollen H5P-Lernspiele wie Memorys, Multiple Choice, Kärtchen verschieben etc. Das können die Teilnehmenden mit sich alleine spielen und sehen dann auch, was sie schon behalten haben und was nicht.
Da es aber dennoch rein asynchron läuft bin ich mir nicht sicher, wie das bewertet wird. Irgendjemand meinte, dass so etwas dann auch nicht mehr möglich ist, obwohl ich das auch nicht verstehe, warum
Andere Fragen, die ich mir stelle
Wenn ich ein Live-Online-Seminar von 3 Stunden durchführe, dann ist für mich die Frage, ob ich beispielsweise nachher noch ein Handout dazu liefern kann?
Das habe ich bisher als besonderen Service immer noch dazu gereicht.
Und die werden ja nicht 3 Stunden brauchen, um das Handout zu lesen. Dann wäre das zeitliche Verhältnis zwischen synchron und asynchron schon wieder zum Nachteil. Soweit ich das verstanden habe, muss das aber auf jeden Fall alles deutlich im jeweiligen Vertrag stehen und auch zu überprüfen sein.
Wenn also jemand behauptet, er hat 4 Stunden für das Handout gebraucht, bin ich in den Po gekniffen – oder wie?
Eine Aufzeichnung darf es auf jeden Fall nicht geben, denn die ist ja zeitgleich. Oder ich müsste sie sehr kürzen (was einen Haufen Arbeit bedeutet).
Eine begleitende Arbeit in einem Forum, wie das bei meiner früheren Intensiv-Variante der Online-Trainer-Ausbildung war, ist dann auf jeden Fall nicht mehr möglich. Also all das, was in meinen Augen solche Online-Formate methodisch-didaktisch sinnvoll und wertvoll macht.
Also, es bleiben viele Fragen und Unsicherheiten… Und es wird jetzt sicher eine Menge Webinare und Veranstaltungen geben, wo wir hoffentlich darüber aufgeklärt werden, wie es für die ganze Online-Branche weitergeht.
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