Wie du alte langweilige Methoden aufpeppen kannst für eine neue Nutzung

Vielleicht hast du auch eine Methode in der Schublade dümplen, die du gar nicht mehr in deinen Seminaren einsetzt, weil du sie selbst ein wenig langweilig findest.
Womöglich gibt es auch eine ganze Menge davon?

Dann schau dir hier meine Tipps an, wie du sie aufpeppen und neu aufbereiten kannst.

 

Wenn du lieber ein Video schaust als einen Text zu lesen, dann kannst du dir hier das Video ansehen.

 

1. Aufgabe für dich

Du kannst auch gleich mitmachen, parallel zum Beitrag lesen.

Dann stopp jetzt das Lesen und such dir eine ganz konkrete Methode raus, die du gerne etwas abwechslungsreicher gestalten würdest.
Und geh dann Schritt für Schritt mit mir hier durch.

Vorher möchte ich einen kleinen Exkurs einschieben, wie ich auf die Idee kam.

 

Exkurs: Steine bemalen

Auf die Idee kam ich hier in der Türkei, wo ich jeden Morgen nach dem Yoga bei Sonnenaufgang am Strand einen Stein bemale und dann dort liegen lasse.
Dann kommen irgendwann Menschen da vorbei und nehmen sie mit.

Ich probiere ja immer neue Formen und Muster aus und vor Tagen hatte ich einen Stein mit Kreisen und Wellen gemalt.

 

 

Dieser Stein gefiel mir so lala – und er lag auch nach Tagen noch an meinem Yoga-Platz.
Dann kam ich auf die Idee, dass ich mit den Acrylstiften ja drüber malen kann, sie sind deckend. Und ich kann so etwas ganz Neues ausprobieren.

Das Risiko war nicht so groß. Es liegen noch genug Steine am türkischen Strand, wenn es misslingt. Und ich kann ja auch jederzeit wieder drüber malen.

Also stürzte ich mich experimentierfreudig drauf, ohne eine vorherige Vorstellung, wie es nachher aussehen sollte

Als erstes malte ich schwarze Linien kreuz und quer, das durchbrach das Format von Wellen und Kreisen. Ein ziemliches Kontrastprogramm.

 

Dann schaute ich, welche Farbe würde im Gesamtbild noch passen?
Rot knallt schön raus, also begann ich an verschiedenen Stellen rote Formen zu malen. Immer schön verteilt.

Dann nahm ich noch Gelb hinzu. Das deckte nicht so richtig, fiel auch kaum auf, dass dadurch Veränderungen entstanden.

So nahm ich dann einen weißen Stift- Uiii, das war ein Kontrast, langsam verschwanden die gleichmäßigen langweiligen Wellen und Kreise und es bildeten sich neue Muster. Schließlich noch ein dunkles Blau hier und da.

 

 

 

Zuletzt dann noch Punkte und Muster auf die größeren Flächen. Also so eine Art Verzierungen, die glatten reinen Formen etwas aufbrechend.

Der Stein sah nun komplett anders aus als zu Beginn – und gefällt mir nun richtig gut.

 

 

P.S. Da kam gerade ein Mann vorbei, der jeden Morgen weiter weg am Strand auf seiner Ney spielt. Ich hatte ihn mal darauf angesprochen, dass ich ihn so gerne mal hören würde.
Daher hat er dann auch mal in meiner Nähe gespielt.

Wir kamen ins Gespräch – und ihm gefielen die Steine – und ich schenkte ihm den neu kreierten Stein.

 

Parallele zum Business

Du hast eine bestimmte Arbeit gemacht: einen Beitrag für die Social Media geschrieben, für deinen Blog oder Newsletter. Oder du hast sogar einen Online-Kurs erstellt. Oder eine Methode entwickelt. Oder ein Arbeitsblatt entworfen.

Ganz gleich, irgendwas für deine Arbeit entwickelt, was du dann aber doch nie so richtig aus vollem Herzen einsetzt oder nutzt. Weil du es ein wenig langweilig oder farblos findest. Es fehlt so der wirkliche Pepp, du bist selbst nicht euphorisch begeistert.

In Bezug auf die Methode könntest du dich fragen:
Welches Element, welche Nuance, welche andere Anwendungsform würde dein “Produkt” komplett verändern?

Ich gehe die Schritte am Beispiel „Methoden-Recycling“ durch.

 

Beispiel:

Da das so abstrakt vielleicht nicht wirklich viel bringt, nehme ich jetzt einfach ein konkretes Methoden-Beispiel, eine Umfrage bei Zoom.
Mit der Frage: „Wer gibt schon Online-Seminare und wer nicht?“
Diese Info brauchst du für deinen weiteren Workshop.

Das ist jetzt ein ganz simples Beispiel, reicht aber, um die Schritte klar zu machen und dir vielleicht auch Anregungen zu geben.

 

 

Methoden-Recycling

Auch hier gibt es kein Risiko. Im Moment liegt die Methode ja auch nur ungenutzt rum.
Also kannst du ungehemmt daran rumbasteln. Entweder sie wird besser und du hast eine neue Methode – oder du lässt sie weiter rumliegen oder schmeißt sie endgültig in den Müll :-).

 

1. Format ändern

Du kannst für deine Umfrage ein ganz anderes Format nehmen.

  • Zum Beispiel eine Folie mit verschiedenen Feldern, wo die Teilnehmenden ihre Namen eintragen in die Felder, die auf sie zutreffen. Dann kannst du das gleich zuordnen, wer was macht.
  • Oder eine Skala, wo die TN ankreuzen  oder
  • Notizzettel auf dem Zoom Whiteboard anlegen und die Teilnehmenden dort Punkte zuordnen lassen oder….
    Schau mal, was dir dazu einfällt.

 

2 Fragestellung ergänzen

Du könntest es noch ergänzen: Wem machen Online-Seminare Spaß und wem nicht?

Und hierbei auch noch unterscheiden: Aus Trainer-Sicht und aus Teilnehmer-Sicht. Ich mache ja Seminare und Ausbildungen für Trainer, da reflektieren wir immer beide Perspektiven.

Das wäre jetzt eine kleine “Farb-Nuance”, um bei dem Beispiel Steine bemalen zu bleiben.

 

3  Fragestellung ändern

Du kannst aber vielleicht auch die ganze Fragestellung ändern?

War die Ursprungsfrage: “Wer gibt schon Online-Seminare und wer nicht?” könntest du es ändern in: “Wer gibt gerne Online-Seminare und wer nur gezwungener Maßen?”

Das gibt gleich eine ganz andere Färbung. Es werden Gefühle angesprochen, die TN beziehen Stellung, daran anschließen könnte ein Austausch oder eine Sammlung: Was sind denn positive Erfahrungen? Oder negative Erfahrungen. Befürchtungen – und schon ist man in einem wirklichen Austausch.

Du kannst die Frage aber auch einfach differenzierter stellen und erweitern. ”Was sind deine größten Herausforderungen als Trainer bei Online-Seminaren?” und “Was sind deine grässlichsten Erfahrungen als Teilnehmerin in einem Online-Seminar?” usw. Je nachdem, wie du weiter arbeiten willst.

 

4 Mit Humor und kreativer Ideenfindung

Willst du aus einer langweiligen Umfrage im Online-Seminar ein witziges Event machen?

Das erscheint vielleicht ein wenig übertrieben, aber schau doch tatsächlich mal. Kannst du deine Fragestellung nicht zum Beispiel durch Übertreibung oder Zuspitzung viel peppiger gestalten? Und hast damit auf jeden Fall aufmerksame Teilnehmer und eine gute Basis für einen lebhaften Austausch.

Du könntest einen Wettbewerb starten: Schreib deine schrecklichste Erfahrung, die du in einem Online-Seminar gemacht hast, in den Chat. Danach lässt du abstimmen, was das Fruchtbarste war – und der bekommt einen Preis :-).

Und du hast eine Menge Vorlagen, mit denen du weiterarbeiten kannst.

 

5 Den Gesamtrahmen verändern

Mit diesen Vorlagen kannst du auch in Gruppen weiterarbeiten lassen,

Die Teilnehmen bilden Arbeitsgruppen, jede Gruppe wählt drei der Negativ-Beispiele aus und entwickelt dazu positive Gegenbeispiele. Was hätten sie stattdessen gewünscht und gebraucht.

Das ist dann eine kleine abgewandelte Form der Kopfstandtechnik.

Und so bekommt ihr eine wunderbare Sammlung von positiven Anregungen, wie man gute Online-Seminare macht. Die du als Trainerin natürlich noch ergänzen darfst.

 

6 Muster und Verzierungen: Kreative Präsentation

Du hast eine langweilige Methode, wie beispielsweise eine Umfrage im Online-Seminar aufgepeppt, indem du ihr ein ganz anderes Format gegeben hast und die Fragestellung verändert und aufgepeppt hast. Es wurde sogar eine Gruppenarbeit daraus, die schon tiefer in das Seminarthema hineinführt.

Und nun kommt noch das Sahnehäubchen, die “Verzierung”.

Nämlich eine kreative Präsentation.

Nichts ist ätzender, als wenn nach Arbeitsgruppen die einzelnen noch mal wiederkäuen, was sie in der Gruppe gemacht haben oder ein Brainstorming von einem Whiteboard ablesen. Lesen können deine TN sicher alle!

Daher: lass eine Präsentation entweder komplett weg (sie ist nämlich wirklich nicht immer sinnvoll und nötig) oder lass sie auf kreative Art gestalten.

Lass die Gruppe zu ihrem Thema einen albernen Reim schreiben, einen Rap vortragen, eine kreative Visualisierung gestalten, die sie auf dem Whiteboard malen . Irgendetwas kurzweiliges Besonderes, was dann auch tatsächlich hängen bleibt bei den anderen und sie sich zumindest bei der Präsentation nicht langweilen.

 

7 Das Geschenk

Ja, und das Geschenk, das hast du damit dir selbst und deinen Teilnehmenden gemacht. Weil du selbst mehr Spaß an der kreativ bearbeiteten Methode hast und die Teilnehmenden, weil es ihnen sicher auch mehr Spaß gemacht hat, sie aktiv miteinander arbeiten konnten und auch noch mehr dazu gelernt haben.

Soweit meine Anregungen, langweilige Methoden zu recyceln

Schreib mir doch in den Kommentar, wie du deine Methode verwandelt hast. Und wenn es irgendwo klemmt oder du Fragen hast, schreibe das auch gerne in den Kommentar, dann können wir gemeinsam weiterschauen…

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