Mit Schnelligkeit mehr erreichen?
Tempo und Power sind ja scheinbar gut – wenn du es auf deine Arbeit beziehst.
Ich bin zum Beispiel auf vielen Ebenen ein schneller Mensch:
Ich denke schnell, ich schreibe sehr schnell, ich rede schnell, ich plane schnell und erledige die meisten Arbeiten sehr schnell.
Das fand ich bisher meistens positiv, denn dadurch schaffe ich eindeutig mehr.
Aber Tempo ist nicht immer gut.
Wenn ich mit einem Auto vor die Wand fahre, wäre es weniger schlimm, wenn mein Tempo geringer war. Dann gibt es eine Beule, aber mehr nicht.
Wie komme ich zu diesem krassen Vergleich?
In der Arbeitswelt gilt ja oft immer höher, schneller, weiter. Das scheint zu Höhenflügen zu führen, birgt aber auch Gefahren in sich.
Gefahren für die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden.
Denn die Euphorieschübe können nicht dauerhaft wirken, irgendwann kippt es um in Erschöpfung. Vor allem aber macht man auch mehr Fehler.
In rasendem Tempo vorwärts
Bleiben wir beim Bild mit dem Auto.
Wenn ich nur durch die Landschaft rase, nehme ich nicht wahr, was rechts und links blüht und grünt. Wer sonst noch auf dem Weg ist, wer mir vielleicht sogar zuwinkt und mich einladen möchte.
Ich sehe nicht die Bank mit dem traumhaften Ausblick, auf der ich Pause machen könnte.
Und mich erholen und neuen Ideen Zutritt ermöglichen.
Ich habe nur meinen Plan, mein Ziel im Auge: Um 10 Uhr da und da sein!
Sich auf ein Ziel fokussieren
Klar, man hört immer, dass man sich auf sein Ziel fokussieren soll.
Gleichzeitig wird aber auch seit Jahrzehnten der ZEN-Spruch inflationär zitiert: „Der Weg ist das Ziel!“
Ja, was denn nun?
Ziel fokussieren, alles andere ausblenden, keine Ablenkung –
oder achtsam im Hier und Jetzt, langsam und bewusst gehen, fahren, arbeiten, wahrnehmen?
Vielleicht ist es auch hier gar kein entweder – oder?
Vielleicht ist es beides – im Wechsel. Eine gesunde Mischung.
Oder noch was ganz anderes. Aus dem NLP habe ich immer noch den Horizont-erweiternden Spruch im Kopf: „Es gibt mindestens immer eine 3. Möglichkeit.“
-> Wenn dir dazu eine Inspiration kommt, bitte gerne in den Kommentar!
Zen-mäßige Achtsamkeit
Ich habe allerdings oft die verblüffende Erfahrung gemacht:
Wenn ich langsam, achtsam und bewusst eine Handlung oder Arbeit ausführe, bin ich schneller fertig und es ist gut gelungen. Schneller, als wenn ich auf die Tube drücke und leicht gestresst Tempo gebe, weil ich das und das noch schaffen will.
Das scheint widersprüchlich, aber ich kann nur sagen, probier es aus!
Hin und wieder ein Sprint erlaubt
Hin und wieder darf ich aber auch einen Sprint hinlegen.
Wenn ich es nicht mit Druck, sondern aus Begeisterung mache. Mich reinknie und loslege – dann darf ich auch mal schnell sein.
Rückbesinnung
Ansonsten will ich mich aber wieder mehr auf meine Zen-Praxis besinnen, die ich in den 80er Jahren einige Zeit durchgeführt habe.
Denn die Erfahrung war nicht nur, dass duch konzentriertes und achtsames Tun ich letzendlich schneller war, sondern auch bisher unliebsame Tätigkeiten mir so mehr Spaß machten, wenn ich sie bewusst mit dieser „Zen-Hingabe“ durchführte.
Dann kann der Abwasch entspannend sein, der Hausputz wie das Harken in einem Zen-Garten (naja, am letzten Punkt übe ich noch).
Diese Haltung muss ich jetzt nur noch auf die Buchhaltung übertragen, dann wird mein Leben perfekt J J J.
(Wobei mein Buchhaltungsprogramm nun auch ne KI hat, was schon mal einiges schneller und leichter macht, ich bin begeistert.)
In diesem Sinne
entspannte Grüße
Zamyat
Neueste Kommentare