Vor kurzem hat es bei mir Klick gemacht. Denn vorher war ich schon einige Male irritiert gewesen, als ich eine Online-Fortbildung buchte.

Online-Seminare, wie ich sie beispielsweise durchführe und Online-Kurse sind zwei gänzlich unterschiedliche Formate. Beide haben ihre Berechtigung und beide können sinnvoll sein, es ist halt nur hilfreich, wenn man vorher wirklich weiß, was man bucht.

Damit Sie besser durchblicken als ich und Sie gleich bewusst entscheiden können, kläre ich Sie hier einmal auf.

Wobei ich zuerst die Teilnehmer-Perspektive beleuchte (wie lerne ich am besten?) und am Ende die Trainer-Sicht darstelle (was möchte ich online warum anbieten?). Es kann ja sein, dass Sie wie ich beide Rollen ausfüllen.

Seminare

Ein Seminar ist für mich eine Veranstaltung mit Trainer und Teilnehmern, die an einem konkreten Thema arbeiten. Es werden Inhalte, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt oder Verhaltensweisen trainiert, die die Teilnehmer anschließend in ihrem Alltag oder Berufsleben einsetzen und nutzen können.

Das geschieht im gemeinsamen Kontakt in einem Seminarraum, ganz gleich ob präsenz oder online.
Dabei werden verschiedene Seminarmethoden eingesetzt, die den Teilnehmern helfen, effektiv und nachhaltig zu lernen und die alle Lerntypen berücksichtigen. Die Gruppenprozesse und die Gruppendynamik spielen eine große Rolle und werden daher auch mit entsprechenden Methoden unterstützt. Das gemeinsame Arbeiten in Gruppen und Paaren ist eine Ergänzung zur Arbeit in der ganzen Gruppe.

Dabei geht es weniger um reines Wissen, das kann man sich ja in der Regel auch anders aneignen, durch Bücher oder im Netz.

[Tweet „Online-Seminare oder Online-Kurse? Für die Entscheidung muss Ihnen der Unterschied klar sein.“]

Online- Seminare

In Online-Seminaren ist das auch alles möglich, wenn ich entsprechende Online-Methoden kenne und weiß, wie man Online-Seminare didaktisch und methodisch so aufbereitet, dass auch hier die Teilnehmer aktiv miteinbezogen werden und sich mit dem Trainer austauschen und vor allem auch miteinander arbeiten.

Das muss man lernen, und daher biete ich dazu eine dreiwöchige Online-Trainer-Ausbildung an.

Selbst erfahrene Präsenztrainer müssen da noch einiges lernen, was bei Online-Seminaren speziell zu berücksichtigen ist und anders ist.  Und Menschen, die bisher noch nie Seminare gehalten haben, können auch nicht aus dem Stand online-Seminare geben.

Daher bin ich immer wieder verblüfft bis entsetzt, wenn mir so ganz andere Modelle begegnen. Einige sind nämlich wirklich schlecht, weil es reine Vorträge sind, andere bringen inhaltlich eine ganze Menge, auch wenn sie methodisch-didaktisch eher einseitig sind.

Trotzdem habe ich auch selbst solche Kurse schon gebucht, wenn ich wusste, dass ich inhaltlich viel lerne. Mit meinem Know How kann ich es mir dann selbst methodisch so zubereiten, dass ich auch damit lernen kann.

 

Online-Kurse

Viele sprechen von Online-Seminaren und meinen Kurse, die in der Hauptsache aus Videos bestehen.
Dagegen ist erst einmal nichts zu sagen, wenn man sich vorher darüber bewusst ist.

Ich habe früher aber einige solcher „Seminare“ gebucht, weil mir das vorher eben nicht klar war und die damals überhaupt nicht meinen Erwartungen entsprachen.

Ob und wann Video-Kurse gut und sinnvoll sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Es gibt da sehr unterschiedliche Qualitäten, vor allem aber eben auch sehr unterschiedliche Formate. Welche sinnvoll sind, hängt stark vom Thema ab. Und ob derjenige, der sich da vielleicht per Video präsentiert, dafür überhaupt geeignet ist.

Schauen wir uns das Ganze erst einmal von der Art des Kurses her an.

Selbstlernkurse

Hier bekommen Sie Zugang zu einer Seite, auf der Sie die entsprechenden Videos anschauen und durcharbeiten können.

Das macht für mich persönlich vor allem dann Sinn, wenn ich etwas technisches lernen will und sehen, wie und wo ich was klicken und tun muss.

Beispiel

Trello-Kurs von Claudia Kauscheder

Trello ist ein Planungs- und Organisationstool für den PC, das ich auch mit dem Tablet und Smartphone synchronisieren kann. Claudia zeigt in ihren Videos, was ich damit alles machen kann und wie das geht.
Da machen solche „Erklär-Videos“ total Sinn.

Zumal ihre sehr kurz sind, so dass ich schnell das passende finde, wenn ich mal etwas nachschauen will. Sie erklärt klar, sturkturiert und präzise und kommt direkt auf den Punkt. Es liefert genau das, was ich lernen möchte.

Bei anderen Themen brauche ich zumindest zusätzlich die Informationen schriftlich, damit ich schnell mal nachschauen kann und nicht stundenlang Videos durchschauen muss, um die Stelle zu finden.

Auf jeden Fall ist bei diesen Kursen klar, dass ich sie mir alleine anschaue und durcharbeite. Obwohl es dazu sicher auch eine Facebook-Gruppe gibt, wo ich Fragen stellen kann (so wie ich Claudia kenne).

Kurse mit Austausch und Trainer-Kontakt

Nun werden bei vielen Kursen noch Varianten angeboten, bei denen man auch Fragen zum Kurs stellen und mit dem Trainer in Kontakt treten kann. Oft in einer Kombination mit Austausch in einer Gruppe.

Varianten

* Teilnehmer können Kommentare und Fragen im Blog schreiben, die dann dort beantwortet werden.

* Eine geschlossene Facebook-Gruppen, in denen man seine Fragen posten kann und vom Trainer und anderen  Teilnehmern Antworten und Tipps erhalten kann.

* Webinare zum Thema, in denen der Trainer vor allem einen Vortrag hält und die Teilnehmer im Chat Fragen stellen können.

* Webinare, in denen der Trainer vor allem einen Vortrag hält und in denen die Teilnehmer auch mündlich Fragen stellen können.

* Fragerunden mit Webcam (auf Plattformen wie zoom oder skype)

Verschleierte Selbst-Lernkurse

Für mich sind das im Grunde trotzdem Selbstlernkurse, zumindest deckt es nicht das ab, was ich unter Seminaren verstehe.

Denn nur ein paar Fragen stellen und Antworten bekommen, hat für mich auch nicht viel mit methodisch-didaktischer Vermittlung zu tun. Die Antworten in den Facebookgruppen sind ebenfalls nicht systematisch, mal bekommt man eine, mal nicht. Vor allem sind sie in der Regel kurz und bleiben oft an der Oberfläche.

Es hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem, wie beispielsweise in den Online-Seminaren der OAZE – Online-Akademie gearbeitet wird.

Wo wir manchmal seitenweise über eine Frage hin und her schreiben und richtig gemeinsam und konkret Dinge erarbeiten.

Das ist alles in Ordnung – mir ist nur wichtig, dass den potentiellen Käufern, Kunden und Teilnehmern die Unterschiede klar sind. Manche können prima alleine ihre Lektionen durcharbeiten, andere brauchen eine konkrete Anleitung und vor allem kontinuierliche Begleitung.

Das hängt aber vor allem auch vom Thema ab. Manche Themen sind geeigneter für Selbstlernkurse, bei anderen ist ein richtiges Seminar effektiver und hilfreicher.

[Tweet „Wenn Sie gerne und diszipliniert alleine arbeiten können, dann sind Selbstlernkurse passend.“]

Beispiel zum Thema Marketing

Ich habe auch diesen Überflieger-Kurs bei Sandra Holze gebucht. Dabei wusste ich vorher, welches Format mich erwartet und ich hatte aber genug von ihr vorher mitbekommen um zu wissen: da lerne ich wirklich was. Und zwar irre viel und genau das, was ich brauche.

Zudem gibt es dort auch eine unterstützende Gruppe bei Facebook, die auch sehr motivierend ist. Ich bin noch weit vom Ende entfernt, da es ein sehr umfangreiches  Programm ist.
Ich habe auch Kontakt zur Trainerin, sie ist für mich sichtbar und ich weiß, dass ich meine Fragen wirklich beantwortet bekomme.

 

Online-Seminare

In einem Forum

Ich nehme jetzt mal als Beispiel das Thema Zeitmanagement, da hier sicher beide Formen denkbar und sinnvoll sind.

Sie können in einem Selbstlernkurs verschiedene Zeitmanagement-Tools lernen (wie übrigens auch aus Büchern!), und mit machen Tools kommen Sie dann vielleicht prima klar, mit anderen nicht.

Wenn das Thema in einem Online-Seminar (in einem Forum) angeboten wird, bekommen die Teilnehmer die Aufgaben portionsweise. Auch hier werden verschiedene Tools vorgestellt, in einem Skript, mit Bildern, Fotos, Videos.

Sie bekommen Aufgaben, die sie erledigen und die Antworten stellen sie dann wiederum im Forum ein. Der Trainer liest sie, gibt Kommentare dazu und bei Bedarf zusätzliche Tipps und Anregungen.

Die Teilnehmer können dort Fragen stellen und Hilfe holen, wenn etwas nicht funktioniert. Dann schaut der Trainer nach Alternativen oder entwickelt mit dem Teilnehmer gemeinsam eine neue Strategie.

Darüberhinaus  können sich die Teilnehmer untereinander austauschen und gegenseitig ihre Beiträge lesen, von ihnen lernen und auch bei den anderen antworten. So kommen eine Menge Synergien zusammen. Auch emotional kann so eine Gruppe sehr beflügeln und motivieren.

Ich vergleiche es oft mit einem 1:1 Coaching: Der Trainer liest jeden Teilnehmerbeitrag und beantwortet jeden, individuell. Daher erlebe ich das oft als intensiver als in Präsenzseminaren.

In einem Webinar

In einem Webinar sieht das ganze noch einmal anders aus, wobei ich dieses Thema kaum in einem einzigen Webinar abhandeln kann. Ich persönlich führe ja immer eine Kombination von Forumsarbeit und Webinaren durch, da ich das am effektivsten finde.
Dann können die Teilnehmer im Webinar direkt Fragen stellen und sich austauschen über den Stand der Dinge, als Trainer kann ich dort auch Dinge zeigen und ergänzen.

 

Intensiver Trainer-Einsatz

Es ist klar, dass so ein Online-Seminar mit direkter Trainer-Begleitung für den Trainer sehr viel zeitintensiver ist als ein Video-Kurs, bei dem er nur ab und zu in einer Facebook-Gruppe antwortet oder eine Fragerunde organsiert, für die er nichts vorbereiten muss.

Vorbereitung

Webninare müssen vorbereitet werden, erst recht, wenn ich dort interaktive Methoden einsetze und nicht nur einen Vortrag mit Folien halte.

Die Arbeit im Forum erfordert ebenfalls schon sehr viel Vorbereitungszeit. Das Erstellen der Skripts, Übungen und Aufgaben braucht sehr viel Zeit, da ich hier auch alles schriftlich erklären und visualisieren muss, was ich in einem Präsenzseminar nur mal eben erläutere.

Das ganze sollte auch ansehnlich aufbereitet und visualisiert werden, damit die Teilnehmer sich nicht durch eine Bleiwüste ackern müssen und eine gute Orientierung haben.

Durchführung

Beim Webinar muss ich als Trainerin natürlich anwesend sein (wobei, auch da gibt es neuerdings Varianten, wo man aufgezeichnete Webinare anschaut und es manchmal aber gar nicht weiß und denkt, das sei ein Live-Webinar!!) und bei der Arbeit im Forum fallen auch je nach Seminar mehrere Stunden täglich an.

Das heißt, ich reserviere mir da die komplette Zeit genauso wie für ein Präsenzseminar. Wenn ich auch mehr Freiheit habe, wie ich mir die Zeit im Home Office aufteile.

Online-Kurs oder Online-Seminar – aus Trainer-Sicht

Was für mich als Teilnehmerin passend ist, das habe ich oben schon ein wenig erläutert.
Wie sieht es aus Trainer-Sicht aus?

Da spricht ja alles für Online-Kurse-oder? Ich habe als Trainer sehr viel weniger Arbeit und verdiene teilweise sehr viel mehr Geld (kommt natürlich auf Kurse und Preise an, aber ich kenne da einige Beispiele).

Das kann zum einen bedeuten, dass ich für solche intensiven Online-Seminare mit Trainer-Begleitung meine Preise deutlich erhöhen muss (was ich für nächstes Jahr auch geplant habe).

Und dass ich schauen muss: Worum geht es mir, wenn ich solche Online-Seminare anbiete? Ich bin seit 37 Jahren leidenschaftliche Trainerin, ich liebe es mit Menschen zusammen zu arbeiten und immer wieder neue Methoden zu entwickeln und zu erleben, wie wir gemeinsam beispielsweise in der Online-Trainer-Ausbildung ein neues tolles Seminarkonzept entwickeln.

Ich habe auch inhaltlich ein Anliegen, das ich anderen vermitteln möchte. Natürlich will ich mit meinen Seminaren auch gutes Geld verdienen. Aber so ganz auf diesen direkten intensiven Kontakt mit den Teilnehmern möchte ich nicht verzichten.

Daher machen mir solche Online-Seminare jedenfalls im Moment einfach noch sehr viel mehr Spaß. Ich merke es daran, dass ich mich freue, wenn die Teilnehmer aktiv im Forum mitarbeiten und dort ein reger Austausch mit mir herrscht. Wenn es dagegen eher ruhig ist, könnte ich mich ja über die gesparte Zeit freuen. Statt dessen finde ich es schade, wenn die Möglichkeiten nicht intensiv genutzt werden.

Ich werde zukünftig vielleicht beide Modelle anbieten, aber die „normalen“ Online-Seminare möchte ich nicht missen.

Ihre Entscheidung

Als Teilnehmerin

Wenn Sie sich selbst online fortbilden möchten, dann probieren Sie aus, wie Sie am besten lernen. Schauen Sie sich wirklich die gekauften Videos regelmäßig an und arbeiten alle durch, ohne konkrete Termine und einen Trainer, der Ihnen Impulse gibt und auf Fragen antwortet? Tauschen Sie sich gerne mit anderen aus, motiviert Sie eine Gruppe, dranzubleiben oder arbeiten Sie diszipliniert Ihre Lektionen einsam durch?

Ich selbst habe etliche Kurse auf Halde, die ich mir bisher gar nicht angeschaut habe, andere, die ich begonnen habe, aber nicht durchgehalte.

Aber an dem schon erwähnten Überflieger zum Thema Marketing arbeite ich intensiv und regelmäßig, habe sogar inzwischen auch den Dranbleiber (die Fortsetzung) gebucht.

Als Trainerin

Wollen Sie zukünftig Online-Seminare anbieten, die dem nahekommen, wie Sie bisher in Ihren Präsenzseminaren gearbeitet haben, also im direkten und intensiven Kontakt mit den Teilnehmern?

Oder möchten Sie Online-Kurse anbieten, bei denen die Teilnehmer Videos anschauen  und Texte durcharbeiten und Sie nur hin und wieder in Erscheinung treten?

Geht es Ihnen „nur“ darum, auf entspannte Weise Geld zu verdienen (etwas überspitzt formuliert) oder haben Sie auch den Wunsch, Menschen intensiv und direkt bei Ihrem Lernen und Ihrer Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen?

Bei all den Themen, wo es nicht um reines Wissen und Fakten geht, ist sicher so eine persönliche Beziehung mit Trainern und Teilnehmern sinnvoll. Eine kleine Gruppe, die intensiv gemeinsam arbeitet und ein Trainer, der Schritt für Schritt mitgeht und Sie unterstützt. Wenn Ihnen das Befriedigung verschafft, weil Sie eben mit Leib und Seele Trainer sind und diesen Beruf lieben, dann werden Online-Kurse Ihnen alleine nicht reichen und Sie werden entweder beides anbieten oder nur Online-Seminare.

Wenn Sie mehr lernen wollen

Am 24.07.2017 startet meine 16. Online-Trainer-Ausbildung.

Anmeldeschluss ist der 19.07.2017

Melden Sie sich am besten direkt an und sichern Sie sich Ihren Platz. Die Höchtsteilnehmer-Zahl liegt bei 10, damit wir intensiv miteinander arbeiten können.

Ausführliche Informationen zur Online-Trainer-Ausbildung finden Sie hier.

 

 

 

 

Yoga am PC und im Büro

Ja, ich möchte die Yogaübungen erhalten und melde mich damit auch zum wöchtentlichen Newsletter an. Den Newsletter kann ich jederzeit wieder abbestellen.

You have Successfully Subscribed!

Liste der Persönlichkeiten

Ja, ich möchte die Liste der Persönlichkeiten erhalten und melde mich damit auch zum wöchtentlichen Newsletter an. Den Newsletter kann ich jederzeit wieder abbestellen.

Schau bitte in deinen E-Mail Eingang.

7 Tipps für störungsfreie Webinare

Schauen Sie jetzt in Ihren E-Mail Posteingang.

Kreativ-Newsletter

Tipps und Methoden für (Online-) Trainer.

Schau jetzt in deinen E-Mail Posteingang.