Ich habe mir eben noch mal eine Videoaufzeichnung von einem Live-Online-Seminar angeschaut, um sie für meine nächste Online-Trainer-Ausbildung „Kreative Online-Seminare“ zu bearbeiten und zu schneiden.
Ein Glück, dass ich ein Programm habe (Camtasia), mit dem ich Videos schneiden und bearbeiten kann und ab und zu lustige Sprechblasen einfügen kann, weil es sonst einfach zu peinlich wäre.
Damit dir nicht auch solche Fehler passieren, möchten ich dir hier einige Tipps geben, die ich an dem Tag offensichtlich nicht auf der Reihe hatte.
Allerdings habe ich mir inzwischen verziehen. Auch ich bin ein Mensch, der mal bessere und mal schlechtere Tage hat. Und das war offensichtlich keine Sternstunde in meiner Trainer-Karriere. Zum Glück kannte ich die Gruppe schon länger und sie waren sehr gnädig und nachsichtig mit mir. Danke auch dafür!
1. Du möchtest Videos zwischendurch zeigen
Ich wollte unter anderem das Video einer Kollegin zeigen, die dort kleine Bewegungsübungen anleitet. Normalerweise suche ich solche Videos natürlich vorher raus und habe den entsprechenden Tab auf dem zweiten Monitor, so dass ich mit einem Klick da drauf bin. Diesmal hatte ich das vergessen – und im Stress dann auch nicht gefunden.
Zum Glück bin ich ja flexibel und habe die Übungen dann einfach selbst angeleitet und vorgemacht, so weit ich mich erinnerte.
2. Bildschirmpräsentation
Normalerweise zeige ich meine PowerPoint-Folien nicht per Bildschirmpräsentation, sondern mit der „Erweitert“-Funktion bei Zoom, die den Teilnehmenden nur die Folie zeigt, mir aber auch alle Vorschaufolien, so dass ich da hin und her springen kann. (Dazu habe ich ja mal dieses Video gemacht, was im übrigen die meisten Klicks all meiner Videos bekommen hat: „2 PowerPoint Varianten bei Zoom“ https://youtu.be/Z8CYfegBwGY)
Nun wollte ich aber ausnahmsweise eine Methode, nämlich „Wer wird Millionär“ per Bildschirmpräsentation zeigen, weil mir ein Kollege da die Original-Musik hinterlegt hatte und das fand ich so einen netten Effekt.
Doch die Präsentation war nie da zu sehen, wo ich es wollte. Mal war sie auf dem 2. Monitor, da konnten die Teilnehmenden sie nicht sehen, mal klappte sonst was nicht.
Fehler: Ich hatte bei Zoom bei der Bildschirmübertragung nicht auf „2. Bildschirm“ geklickt, sondern auf das Fenster, wo ich die PowerPoint sah. Uaaahhh.
3. Verlinkungen zwischen Folien
Ich hatte etwas ganz Besonderes vorbereitet und am Abend vorher hatte es auch alles funktioniert. Nämlich ein Quiz mit Power Point, im Stil von „Der große Preis“.
Auf der Startfolie stehen 3 Kategorien, darunter Karten von 100 – 400.
Ich hatte es so verlinkt, dass ich nur auf eine Karte klicken muss- und schwups, taucht die entsprechende Fragekarte auf.
Doch im Webinar tauchten völlig andere Folien auf. Wie doof!
Was war passiert? Ich hatte nach der mühevollen Verlinkung aller Karten am Abend noch weitere Folien in die PowerPoint eingefügt, das hatte alles wieder durcheinander geschmissen. DAS habe ich jetzt gelernt.
Und während ich das schreibe, habe ich mich entschieden die tolle Anleitung, wie man so ein Quiz erstellt, doch auch öffentlich zu machen. Bisher war das Video nur für Teilnehmende meiner Online-Trainer-Ausbildung sichtbar. Hier geht es zum Beitrag mit dem Video…
4. Versprecher
Offensichtlich ist das Thema „Bildschirmpräsentation“ für mich besonders kritisch. Als ich den Teilnehmenden erkläre, dass nun für eine zweite Methode noch einmal die Bildschirmpräsentation starten muss („hoffentlich klappt es diesmal“) sage ich stattdessen „Bildschirmübertragung“.
Das konnte ich natürlich nicht rausschneiden, daher habe ich einfach eine Sprechblase mit Zwinkersmiley eingestellt: „Ich meinte natürlich Bildschirmpräsentation“. Damit kann man solche Versprecher dann humorvoll korrgieren.
Daher hier meine Tipps zusammengefasst
1. Alles, was du während eines Live-Online-Seminars per Bildschirmübertragung zeigen willst, vorher raussuchen und öffnen, so dass du mit einem Klick auf der richtigen Folie bist. Ob es ein YouTube-Film ist, ein Text oder ein Bild.
2. Wenn du nur vorübergehend etwas im Bildschimrpräsentations-Modus zeigen willst, dann schiebe es auf den 2. Monitor und klicke bei Zoom auf Bildschirm 2.
3. Wenn du Folien untereinander verlinkst, dann füge anschließend nicht noch weitere Folien ein. Nimm die Verlinkung ganz zum Schluss vor, wenn deine PowerPoint komplett ist.
4. Wenn du bei einem anschließenden Video nicht mehr alles retten und schneiden kannst, packe einfach eine Anmerkung darüber, eine Sprechblase oder ein nettes Bild, und erkläre, was da passiert ist. Das ist dann nett und menschlich und wird verziehen.
Grundsätzlich ist es gut, während du da was rumsuchst und rumprobierst, auch zu kommunizieren, was du da treibst und was das Problem ist. Wenn das nur einmal passiert, nimmt das auch niemand übel.
Im Gegenteil, ich habe oft zu hören bekommen, dass das meine Teilnehmenden entlastet und sie sich auch eher verzeihen, wenn nicht alles klappt. Es zeigt dich auch als Mensch, der eben auch mal Fehler macht.
Zudem hörte ich oft, dass sie es toll fanden, wie ruhig ich in der Situation blieb oder das mit Humor genommen habe. Auch das hat ihnen geholfen für ihre eigenen Webinare.
Wenn du etwas nicht findest, was aber wichtig ist, ist es immer noch eine gute Möglichkeit, 5 Minuten Pause zu machen. Die Teilnehmer verschwinden und du kannst etwas entspannter suchen, als wenn dir alle gebannt zuschauen.
An dem Tag war es bei mir etwas viel, aber ich hatte eine sehr wohlwollende Gruppe, es war auch schon unser 6. Webinar während einer Ausbildung, aber im Nachhinein war ich da doch erschüttert.
Wie gut, dass ich Camtasia habe. Denn ich denke, live ist das noch mal was anderes und wird dann im aktiven Miteinander tun auch eher wieder vergessen. Aber wenn man sich das nachher als Video anschaut ist es nur noch nervig. Daher kam das Schnittprogramm diesmal rege zum Einsatz.
Danke für diese Innensicht ins Trainerinnenleben! Ich finde es bei Trainings als Teilnehmerin nicht schlimm, wenn solche Sachen passieren, bei mir z.B. klappte es mal nicht, bei Zoom die Bearbeitungsfunktion zu benutzen, die Stemple verschwanden nach Sekunden wieder. Wir haben dann kreative Lösungen gefunden, an dem wir TN auch beteiligt waren und das war schön.
Was ich aber nervig finde, ist, wenn es ellenlange Erklärungen zum Fehler gibt, das hatte ich auch schon und fand es ziemlich störend, weil es wertvolle „Lernzeit“ weggenommen hat.
Liebe Grüße
Danke, das ist auch eine schöne Ergänzung. Ja, endlose Erklärungen sind nervig, kurz erläutern, was man da treibt, finde ich aber wichtig, da die Teilnehmer ja nicht sehen, was ich da mache und sich wundern, wenn ich stumm da rum fuchtele :-).
Danke für die Sammlung – da hat sicherlich jeder mittlerweile so einen Gau erlebt oder noch eigene Beispiele: da habe ich vor dem Online-Meeting alle Webseiten, die ich life zeigen will, schon vorher geöffnet … und kann plötzlich doch nicht drauf zugrefien wegen irgendwelchen fehlenden Browser- oder Adminrechten.
Seitdem mache ich vorher von allem, was ich dort gezeigt hätte, als Backup Screenshots, und baue die in die Präsentation ein.
Danke für das Teilen deiner Erfahrung und den zusätzlichen Tipp!
Offensichtlich gibt es auch in diesem Bereich schwarze Löcher, wo Dinge einfach verschwinden :-).
Screenshots für den Notfall sind auch eine gute Idee.
Hallo, danke für die anregenden Vorschläge und Kommentare. Mir geschah während eines 2tägigen Semniars, dass der Anbieter meinen Router abgeschaltet hatte und ich zunächst über Handy Support bereit stellen musste. Jetzt hatte ich das Problem mit dem Anbieter und musste mein Seminar fortführen. An solcher Stelle und an soooo vielen anderen ist das Team die einzige Rettung. Wir arbeiten immer mindestens zu zweit. Ich habe wundervolle Referenten, die mir sehr helfen und auch in Präsenzveranstaltungen schon geholfen haben. Wohl dem, der einen rettenden Schutzengel hat.
Danke für den Zusatz-Tipp. Das ist natürlich großartig, wenn man noch jemanden zur Seite hat, der sich um technische Schwierigkeiten kümmern kann und man sich selbst auf den Kontakt mit den Teilnehmenden und seine Inhalte konzentrieren kann. Oder mit der man zwei Gruppen gleichzeitig betreuen kann.
Das ist natürlich auch ein tolles Horror-Beispiel, Router abschalten. Ich habe da auch gerade einen Wechsel und werde sehen, dass ich das alles vor dem nächsten Live-Online-Seminar geregelt bekomme. Denn dann wäre ich echt aufgeschmissen.
Aber wie sagen wir Kölner: Et hätt noch immer jot jejange :-). In diesem Sinne, liebe Grüße!