Ihr Trainer-Profil kreativ erforschen
Eine Methode, die ich gerade in der Online-Trainer-Ausbildung eingesetzt habe, ist die Trainer-Jacke. Ich hatte sie fast vergessen, vor vielen Jahren in meiner Trainer-Ausbildung in Köln eingesetzt, als ich noch Präsenzseminare gab.
Ich habe in meiner letzten ON_TRAB einige neue Methoden und
Themen aufgenommen, da ab jetzt die Teilnehmer neben meinem Zertifikat zum
Online-Trainer auch noch ein Zertifikat zum Online-Suggestopäden von der DGSL
erlangen können.
In meiner Online-Trainer-Ausbildung waren schon viele Bestandteile der
Suggestopädie-Ausbildung enthalten, aber einige musste ich noch hinzunehmen. So
auch das Thema Trainer-Profil und Trainer-Rolle.
Zur Methode
Bei dieser Übung geht es darum, sich mit der eigenen Trainer-Identität und seinem Trainer-Profil auf kreative Art auseinanderzusetzen.
Die Methode besteht aus zwei Teilen.
1. Jacke malen
Im 1. Teil sollen die Teilnehmer eine Jacke in einem Bild gestalten und dabei ganz spontan Form und Farben auswählen und einfach drauf los malen.
2. Reflexion und Notizen
Erst danach sollen Sie den 2. Teil der Aufgabe lesen und sich dazu Notizen machen.
1. Material
Das Material für die Trainingsjacke sind Fähigkeiten und Talente
2. Grundfarbe, Muster und Form
Die Grundfarbe, Muster und Form sind die Botschaft
3. Verzierungen
Die Verzierungen stehen für die persönlichen Ressourcen
4. Nähte
Die Nähte symbolisieren die Werte, die Ihr Tun stützen
5. Taschen
Die Taschen sind ein Symbol für: Davon will ich mehr haben
6. Knöpfe oder Reißverschluss
Die Knöpfe oder der Reißverschluss stehen für Freunde, Partner etc., die das Tun stützen.
Ich habe dann die Methode noch dahingehend erweitert, dass die Teilnehmer nach dem Lesen dieser Punkte gerne noch Ergänzungen hinzumalen dürfen, wenn sie etwas vermissen oder vergessen haben.
Denn es geht ja um die eigene Reflexion – und die wird so oder so angeregt.
Ich habe die Erlaubnis, diese besonders schöne Jacke eines Teilnehmers zu veröffentlichen. Sie ist von Edwin Schröer, der mich sowieso auch mit der Gestaltung seiner Folien für die Übungspräsentationen immer wieder entzückt hat. Diese nehme ich auch als Anregungen, wieder ein Beispiel dafür, wie Teilnehmer und Trainer voneinander lernen.
3. Assoziationen und Ergänzungen der anderen
Anschließend kann jeder seine Jacke vorstellen. In Präsenzseminaren mündlich, in Online-Seminaren entweder auch mündlich im Webinar oder meist im Forum schriftlich.
Und danach wird’s lustig – oder ernst.
Dann können nämlich die anderen auch ihren Senf dazu geben, ihre Assoziationen und Eindrücke mitteilen. Derjenige, der die Jacke gemalt hat, kann dann wie bei einem Brainstorming, sich die Anregungen oder Ideen nehmen, mit denen er etwas anfangen kann und die anderen liegen lassen.
Man kann das auch durchaus spielerisch machen. Im letzten Seminar habe ich gemerkt, dass es eine Mischung war. Kreatives spielerisches Ruminterpretieren mit durchaus ernstem Hintergrund, Anregungen und Fragen zur Weiterreflexion und vor allem aber auch zur Ermutigung. Denn andere sehen oft noch mehr positive Ressourcen als man selbst vielleicht. Und die Übung kann somit helfen, diese zu entdecken oder wieder auszugraben.
Trainer-Hinweis
Sie können es auch anders herum machen. Der Teilnehmer
selbst hat seine Assoziationen zu den Fragen ja notiert.
Dann können Sie beginnen, indem erst alle anderen ihre Eindrücke mitteilen und
dann erst der Teilnehmer selbst. Beides kann sinnvoll sein.
Das ist aber eine sehr schöne Übung! :o)