So schnell wird mir nicht langweilig, dass ich ständig meine Methoden variieren müsste oder wollte.
Doch es gibt gute Gründe für Variationen.
Vor allem die Rahmenbedingungen.
Es ist ein Unterschied, ob ich eine Methode im Präsenz-Seminar einsetzte oder in einem Online-Seminar. Ob ich sie nur in einem Video vorstelle oder interaktiv mit meinen Teilnehmenden in einem Live-Online-Seminar damit arbeite.
Bei der letzten Variante hängt es dann auch noch davon ab, auf welcher Plattform ich mein Online-Seminar durchführe und welche Tools ich nutze.
Je nachdem, kann dann ein und die selbe Methode eine ganz andere Anwandlung haben.
So kann ich die gleiche Methode ruhig öfter einsetzen, sie wirkt aber auf die Teilnehmenden jedes Mal neu, zumal sie teilweise eben auch ganz anders agieren müssen.
Genug neugierig gemacht?
Wovon rede ich hier eigentlich? 😄
Ich will es an einem ganz konkreten Beispiel zeigen
1. Präsenz-Variante
2. PowerPoint – Variante 1
3. PowerPoint- Variante 2
4. Auf dem Whiteboard Miro
Hier im Beitrag kannst du dir alle Methoden mit Fotos anschauen, zur letzten Variante gibt es ein ganz neues Video.
Dazu ein heimliches Video
Das zeige ich dir sozusagen „heimlich“, weil es nämlich eins der Videos ist, die ich für mein neues Buch hergestellt habe. Da gibt es ja zusätzlich zum Buch vor allem zu den letzten beiden Kapiteln über 70 Videos.
Im letzten Kapitel geht es um Methoden auf dem Whiteboard Miro und in den Videos zeige ich, wie diese Methoden dort hergestellt werden.
Übrigens sind die meisten der dort vorgestellten Methoden auch auf die Whiteboards „Collaboard“ und „Conceptboard“ übetragbar.
Wort und Bild
Zur Methode
Je nach Variante ist es ein reines Abfragen, was nur durch die Form und die Zufalls-Zuordnung einen spielerischen Charakter bekommt oder bei offenen Fragen auch ein Erfahrungs- oder Meinungsaustausch.
Was mich immer sehr verblüfft hat, dass selbst erfahrene Trainer oder Lehrer bei der Methode offensichtlich in Stress gerieten. Sie stotterten rum, bekamen keine klare Aussage über die Lippen.
Daher sage ich extra immer: „Ihr müsst nur einen Satz zu dem Begriff sagen, völlig egal was. Wer mag, kann ihn auch ausführlicher erläutern.“
1. Präsenz-Variante
Diese Variante habe ich vor vielen Jahren mal auf einem Workshop von Axel Rachow kennengelernt und seitdem sehr oft auch in meinen Trainer-Ausbildungen eingesetzt.
Meistens habe ich sie als Wiederholungs-Methode eingesetzt, man kann sie aber genauso gut als Einstieg in ein Thema nutzen, je nach Aufgabenstellung.
Verlauf
Auf einem Tisch liegen vorbereitete Karten. Auf der einen Seite liegen Karten mit Begriffen, Stichwörtern, Definitionen zum Thema.
Auf einem zweiten Kartensatz stehen die Namen der Teilnehmenden, die der Trainer darauf notiert hat.
Beide Kartensätze liegen mit dem Text nach unten, auf der Rückseite sind Bilder oder Fotos. Dabei sollten sich die Fotos der beiden Kartengruppen unterscheiden, beispielsweise Stichwortkarten mit Landschaftsfotos, Namenskarten mit Personen.
Ein TN beginnt, deckt einen Begriff auf und anschließend eine Namenskarte. Dieser TN muss den Begriff erläutern oder seine Assoziationen nennen. Nach dieser kurzen Erläuterung deckt diese Person die nächsten Karten auf.
Einsatz
Man kann die Methode als Einstieg nutzen, um zu sehen, wie viel die TN schon zum Thema wissen oder welche Assoziationen sie dazu haben.
Man kann sie aber auch als Abschluss eines Themas oder zur Wiederholung einsetzen.
2. PowerPoint-Variante eins
Diese Variante hat jetzt rein optisch wenig mit der Ursprungsvariante zu tun, ist aber inhaltlich sehr ähnlich.
Auch hier geht es darum, dass die Teilnehmenden Fachbegriffe erläutern oder sich zu einer Frage äußern.
Nur sind hier die Fachbegriffe schon auf der Folie sichtbar, nur die Zuordnung ist noch offen und dem Zufall überlassen.
Dieser Aspekt des Überraschungsmoments oder Zufalls wurde also aus der Ursprungsmethode übernommen.
Verlauf
Es werden Verbindungslinien gezogen zwischen einem der Fachbegriffe und einer Zahl. Das kann die Trainerin machen oder einer der Teilnehmenden.
Auf der nächsten Folie kann man dann schauen, wer welcher Zahl zugeordnet ist.
In diesem Fall muss also Edith etwas zu Teilnehmer-Aktivierung sagen, Britta etwas über Virtuelle Klassenräume erzählen und Marion etwas zur Foliengestaltung.
3. PowerPoint-Variante zwei
Diese Variante kommt der Ursprungs-Methode sehr nah.
Du bereitest auf mit PowerPoint die Felder mit den Namen der Teilnehmenden und den Fachbegriffen vor, die dann von Karten bedeckt werden.
Rechts unter den roten Karten befinden sich die Fachbegriffe oder Fragen, links die Namen der Teilnehmenden.
Einer beginnt und nennt erst eine Zahl – und die Trainerin schiebt die entsprechende Karte zur Seite.
Erst danach wird ein Buchstabe genannt und diese Karte zur Seite geschoben mit dem Namen.
Diese Reihenfolge ist empfehlenswert, damit erst einmal alle beginnen, sich darüber Gedanken zu machen.
Wenn erst der Name genannt wird, lehnen sich alle anderen entspannt zurück und denken: „Ach, der Paul ist ja dran!“
4. Auf dem Whiteboard Miro
Die Variante auf Miro ist nun noch schöner, das können dort theoretisch auch mehrere Gruppen parallel spielen. Denn dort können alle Teilnehmenden die Karten auch selbst verschieben, was aber bei der Methode eigentlich unerheblich ist. Es reicht, wenn einer die Karten verschiebt oder abhebt.
Hier das Video dazu.
Trainer-Hinweis
Ich habe festgestellt, dass es den meisten leichter fällt, wenn da nicht nur „Chat“ steht, sondern eine Frage oder Aufforderung wie: „Nenne drei Funktionen, wie du den Chat im Online-Seminar nutzen kannst.“ Oder „Welche Tools im Webinarraum nutzt du in deinen Seminaren am häufigsten?“
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