Als mir dieses Foto begegnete, sprang mich dieser Satz an: „Wanderer zwischen den Welten“.

Im Moment neige ich ja dazu, ganz spontan Impulse aufzugreifen und zu schauen, was sich daraus entwickelt.

Hier in der Türkei betrifft es Handlungen, Aktionen oder Nicht- Aktionen, nun geht es um etwas noch Grundsätzlicheres.

Ich glaube, ich bin dieser Formulierung mal bei den Sufis begegnet, bin mir aber nicht sicher.

Auf dem Foto habe ich einen Rucksack an und Walkstöcke in der Hand, mache aber gerade offensichtlich Pause und freue mich.

Zwischen welchen Welten bewege ich mich? Und du?

 

Auch wenn ich hier meine Beispiele aufführe, lade ich dich ein, das parallel für dich mitzudenken – oder sogar aufzuschreiben.

Wer weiß, welche Erkenntnisse uns daraus erwachsen?

 

Berufs- und Privat-Welt

Da ist meine Berufs-Welt und meine Privat-Welt.

Und selbst da wird es schon schwierig, weil die sich teilweise überlappen.
Denn ich bin mit vielen Kolleginnen und ehemaligen Teilnehmerinnen befreundet und Freunde habe auch schon Seminare bei mir gemacht. Und umgekehrt.

Trotzdem habe ich da ansonsten eine ziemlich klare Trennung. Der Spruch: „Wenn du deine Arbeit gerne machst, musst du nicht arbeiten“ gefällt mir irgendwie nicht. Ich mache meine Arbeit meistens gerne, aber nicht rund um die Uhr. Ich lebe auch Bereiche, in denen meine Arbeit keine Rolle spielt und die ich ebenso wertvoll finde.

Kreativ-Welt: – privat und beruflich

Meine Kreativität lebe ich einerseits privat aus und sie ist auch Bestandteil meiner Berufstätigkeit, wenn auch auf etwas unterschiedliche Weise.

Bei meinen Seminaren zu Kreativitätstechniken geht es ja um kreative Ideenfindung, nicht um kreatives Gestalten.

Trotzdem kann das auch miteinfließen. Wenn wir beispielsweise im Seminar in der Türkei zur Themenfindung und -Sortierung Steine bemalen.

Ich male, bastele und gestalte zu meinem privaten Vergnügen.
Und baue auch immer wieder mal kleine Elemente aus meiner privaten Kunst in die Seminare ein. Als Folie, als Lesezeichen in einem Buch, als Beitragsfoto in den Social Media. Warum nicht?

Und ganz früher habe ich auch Semianre angeboten: Yoga und kreative Selbsterfahrung, wo wir u.a. auch gemalt haben. Also ich habe das wohl schon immer gerne verbunden.

 

Stadt und Land

Aufgewachsen in einer Großstadt, lebe ich seit vielen Jahren auf dem Land. Ich brauche Natur, Rückzug und Stille. Wohnen in der Stadt kann ich mir nicht mehr vorstellen. Nach einem halben Tag in Köln reicht es mir meist auch schon ;-).

Präsenz und Online

Jahrzehntelang bin ich rumgereist und habe Seminare in ganz Deutschland gegeben. Nun mache ich seit meinem Unfall nur noch Online-Seminare. Davor gab es eine Zeit, wo ich beides gemacht habe. Also mich zwischen Präsenz- und Online-Welten hin und her bewegt habe.

 

Zwischen den Kulturen

 

Wahrscheinlich durch Bücher angeregt, habe ich schon von Kindheit an ein Faible für die Wüste und den Orient. Als ich diesen Traum dann später in die Realität umsetzte, stelle ich dann ja auch fest: Die Wüste ist für mich unglaublich faszinierend. Die Beduinen und Kamele ebenso.

Ich bin schon früh gereist, als Schülerin, als Studentin. Anfangs leider noch ziemlich blind für das bewusste Wahrnehmen anderer Kulturen, aber einige Eindrücke sind doch geblieben und haben sich festgesetzt.

So malte ich meine allerersten Bilder, nachdem ich in der Provence war.

In Italien lernte ich lecker essen und in Spanien klaute ich im Alkazar einige Kacheln aus einer Werkstatt, die bis heute auf meiner Fensterbank liegen.
In Portugal feierten wir die Nelkenrevolution und zelteten bei einem Bauern auf dem Maisfeld.

So richtig los ging es dann mit Griechenland. Ich lernte griechische Lieder von Theodorakis singen, wohnte in einer WG mit Griechen zusammen, lernte Maria Farantouri live in Köln kennen mit der tollsten Stimme, die ich kenne.

Ich malte viele viele Bilder von Santorin, die Insel ist einfach DER Ort zum Malen und begann da mit Yoga am morgendlichen Strand bei Sonnenaufgang.

 

 

Durch meinen ersten Job kam ich dann in die Türkei. Damals gab ich Seminare für Lehrer und Ausbilder, die Kurse für türkische Jugendlich gaben (Deutschkurse und Berufsvorbereitung), und denen wir eben auch Informationen über die Türkei vermitteln mussten. So habe ich mich dann intensiv mit diesem Land beschäftigt und 1983 mit meiner Kollegin eine unsägliche Reise durchs Land unternommen. Das wäre ein eigenes Buch.

Das wurde dann später also mein Urlaubsland. Ich kann ein wenig Türkisch sprechen, habe hier nach diversen anderen Orten mein kleines Paradies entdeckt und kann hier am leichtesten alleine Arbeits-Urlaub machen.

Es ist auch der ideale Ort für meine Seminare in der Türkei, wo wir sehr besondere Plätze aufsuchen, passend zum anstehenden Thema und den Kreativitätsmethoden.

Vermittlerin zwischen den Kulturen

Ein gundlegendes Bedürfnis war es mir immer, zwischen den Kulturen zu vermitteln. Ich fühlte mich nie „nur deutsch“. Irgendwie gibt es auch ganz andere Teile in mir, denen vieles deutsche fremd ist und vieles aus anderen Kulturen ganz vertraut ist. Und nein, meine Vorfahren sind alle aus Köln oder dem Bergischen Land, damit hat das nichts zu tun.

Ich finde es absolut spannend, die unterschiedlichen Lebensweisen kennenzulernen, Sitten und Gebräuche, auch wenn ich viele nicht verstehe.

Aber es erweitert grundsätzlich den Horizont, wenn man einmal gesehen hat: „Oh, hier ist das genau umgekehrt! Was bei uns höflich ist, ist hier unhöflich!“

Da wird deutlich, das ist ein erlerntes Muster. Eine erlernte Bewertung. Und wo anders kann es völlig anders sein.

Ich finde das wirklich total spannend, oft lustig, welche Missverständnisse da entstehen können. Das krasseste habe ich allerdings gelernt, als ich eine Teilnehmerin in meiner Online-Trainer-Ausbildung hatte, die Seminare zum Thema China gab. Da habe ich nur gestaunt, wie unterschiedlich es auf der Welt doch zugeht.

Entscheidend ist da wohl die Grundhaltung.

Anderes, unverständliches nicht als Bedrohung wahrzunehmen und per se abzublocken, sondern neugierig als Bereicherung und Erweiterung ansehen.

In vielen Bereichen ist das ja inzwischen selbstverständlich und wird gar nicht mehr als fremd wahrgenommen, wie Pizza und Döner. Liebe geht durch den Magen.

Schön fände ich es persönlich, wenn das zum Beispiel auch bei Kleidung so wäre. Ich habe mir vor vielen Jahren in Indien einige bunte Panjabis gekauft und anfangs auch noch fröhlich in meinen Seminaren bei der Lehrerfortbildung getragen. So mutig bin ich heute nicht mehr.

Oder was habe ich den Chech in der Sahara geliebt!

Bei einer Reise habe ich ihn tapfer noch auf der Rückreise angelassen, Chech und Burnus. Die Sicherheitsleute am Flughafen auf Djerba haben sich köstlich amüsiert.

Aber was würden die in meinem Dorf doof gucken, wenn ich plötzlich mit Chech rumliefe.

Dabei finde ich das Gefühl so toll, er hält irgendwie den Kopf zusammen und nach drei Wochen Tag und Nacht tragen war das immer ganz ungewohnt, ihn auszuziehen.

Außerdem verjüngt er ungemein. Und ein Bad Hair Day ist auch egal!

Jetzt gerade in der Türkei

Im Moment bin ich ja wieder in der Türkei und genieße vor allem diesen anderen Lebensrhythmus. Ich kenne irgendwie kaum hektische Türken. Außer Mustafa im Yörük-Restaurant, der scheint immer zu rennen. Ist auch klein und dünn :-).
Aber die meisten bewegen sich gemächlich und würdevoll und lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen.

Das färbt irgendwie immer ein bisschen auf mich ab und das finde ich toll.

Was mich unsäglich nervt, wo ich aber seit Jahren übe, das einfach so zu tolerieren (weil ich es ja nicht ändern kann). Mit Türken kann man nichts planen!!
Ich schreibe einem Freund hier wochenlang vorher, wann ich komme. Er käme aber wohl nie auf die Idee, seinen Kalender zu zücken (hat er überhaupt einen??) und da reinzuschreiben: Zamyat kommt, Zeit frei halten!
Pfff. Angeblich sehen wir uns in meiner letzten Woche hier. Gerade ist er wieder in Istanbul, wo er ein neues Bild ausstellt. Vorher hatte er keine Zeit, weil er das Bild fertig stellen musste. So isses eben.

Immerhin habe ich diese Woche eine Verabredung mit einer Frau, die allerdings aus Österreich stammt. Aber schon so viele Jahre hier lebt, dass sie in vielen Punkten schon absolut türkisches Verhalten und Gewohnheiten übernommen hat.

Aber das ist genau das, was ich in meiner ersten reinen Urlaubswoche ja auch hier lernen wollte: Nichts zu planen und den spontanen Impulsen folgen, auf meine innere Stimme zu hören und sie überhaupt erst einmal wahrzunehmen. Das geht natürlich nicht, wenn du deine Zeit mit Plänen vollgestopft hast.

Also, ein bisschen mehr von beiden Welten ist schon gut!

Noch ganz private Überlegungen

Was ich aber überhaupt nicht verstehe (und das ist eigentlich ein anderes Thema, hat aber mit Kuturen und Gewohnheiten zu tun):
Wieso sich vieles ohne Probleme über alle Grenzen verbreitet (die ganzen technischen Entwicklungen zum Beispiel und Pizza und Döner), manches aber offensichtlich beharrlich an allen Grenzen abprallt.

Überall gibt es nur Weißbrot, in Deutschland Milliarden Brotsorten! Da könnten doch andere Länder mal….

Waum haben die in der Türkei keine normalen Besen?
Immerhin haben sie diesmal hier im Hotelchen diesen – ja wie nennt man den – Zweig-Besen an einem langen Stil. Meistens kriechen sie aber alle gebückt durch den Garten und fegen 3 mal am Tag alle Wege in dieser gebückten Haltung. Es gibt Besenstile! Und richtige Besen… das kann doch so schwer nicht sein.

Das sind jetzt nur 2 Beispiele, die ich nicht verstehe. Sie würden das Leben so viel leichter machen, lappen aber nicht über die Grenzen hinaus.

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Und jetzt du!

Es würde mich wirklich sehr interessieren, wie es bei dir aussieht.
Zwischen welchen Welten wanderst du?

Was fasziniert dich an anderen Kulturen? Was genau?
Was hast du vielleicht übernommen?
Was würdest du gerne anderen empfehlen? (Wie ich den Türken die Besenstile J)

Schreibe es doch in den Kommentar, ich bin neugierig.

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