Verschickst du einen Newsletter, schreibst Blogbeiträge, machst Videos, treibst dich in den Social Media rum oder schreibst Bücher? Wenn du irgendwas davon machst, stellt sich immer wieder die Frage:
Was genau gibst du raus? Und wieviel?
Wie konkret wirst du?
Gehörst du zu denen, die Angst haben, zuviel herauszugeben?
Hinter dieser Angst können wieder unterschiedliche Motive liegen.
Willst du nicht einfach so viel verschenken, sondern möchtest dein Wissen nur an Menschen geben, die auch dafür bezahlen?
Oder hast du sogar Angst, dass jemand deine Sachen klaut und damit dann selbst Geld verdient, deine Sachen in Seminaren einsetzt oder sonstwie abkupfert?
Ich werde das auch oft gefragt, vor allem auch in Bezug auf meine Bücher.
Für mich stecken da zwei Aspekte drin:
Das Thema, was ich warum wie weitergebe – und das hat mit meinem Selbstverständnis als Trainerin und meinen Werten zu tun.
Und es ist ein Marketing- Thema: Bringt mir das mehr Kunden oder weniger, weil sie ja schon so viel bekommen?
Beispiel Bücher veröffentlichen
Gerade bei dem neuen Buch, das nun in die Druckerei kommt und daher in ca. 3 Wochen erscheinen wird, habe ich nicht nur viele neue Methoden, wie immer härchenklein erklärt, so dass jeder sie umsetzen kann.
Sondern sogar noch über 70 Videos dazu gemacht, wie man beispielsweise die Methoden bei Miro erstellt und auch noch Zugang zu Miro-Boards mit fix und fertigen Vorlagen.
Das ist sozusagen Service hoch 3.
Warum mache ich das?
Es ist ja mein 22. Buch und das Motiv war immer das Gleiche. Ich fände es einfach schade, wenn die vielen Methoden und Ideen in meiner Schublade versauern und nur wenigen Trainer-Kolleginnen zugänglich wären, nämlich denen, die meine Seminare und Workshops besuchen.
Mir ist es einfach ein Anliegen, dass möglichst viele Seminare möglichst vielen Teilnehmenden etwas bringen, Spaß machen und erfolgreich sind.
Wenn ich für Umweltschutz bin und das Thema Plastikmüll im Visier habe, bin ich ja auch nicht zufrieden, wenn nur ich weniger Plastik einsetze. Sondern dann ist doch mein Anliegen, dass möglichst viele Menschen diese Gedanken mittragen und ihr Verhalten ändern.
Ich selbst habe in der Schule und im Studium sehr unter Frontalunterricht und langweiligen Vorträgen gelitten. Daher ist es mir ein Herzensanliegen zu zeigen: Es geht auch ganz anders!
Es ist auch in anderen Bereichen so: Wenn ich eine tolle Idee habe, möchte ich sie mit-teilen. Deshalb gebe ich auch gerne Seminare. Warum sollte ich die Ideen alle für mich behalten? Das wäre doch schade.
Wie sieht es bei dir aus?
Liegt dir dein Thema auch so am Herzen, dass du es möglichst vielen Menschen zugänglich machen möchtest? Weil es dir auch wichtig ist, dass möglichst viele Menschen ihre Kommuniktion gewaltfreier gestalten? Oder dass Führungskräfte besser mit ihren Mitarbeitern umgehen oder was auch immer dein Thema ist.
Mögliche Befürchtungen
Ich weiß, viele haben Angst:“Wenn ich schon so viel kostenlos rausgebe, bucht niemand mehr meine Seminare.“
Es könnte aber auch genauso gut anderes rum sein.
Denn so lernen Menschen dich und deine Arbeit schon kennen und entwickeln Vertrauen. Und möchten gerne mit dir zusammenarbeiten.
Denn es ist ein Unterschied, ob ich wie bei meinen Themen, eine Methode nur lese oder sie selbst live im Seminar erlebe. Ich höre oft von Teilnehmenden, dass sie Bücher von mir gelesen haben und genau deshalb das live mit mir erleben wollten.
Allgemein oder konkret
Wenn du dann Tipp herausgibst, dann solltest du das Plankton-Prinzip kennen.
Bei mir ist es ja meist ganz konkret. Du bekommst im Blog eine konkrete Methodenbeschreibung, Tipps oder ein Video, wo ich dir ganz konkret was zeige.
Lange habe ich den Fehler gemacht (und mache ihn auch immer noch hin und wieder), dass ich viel zu viel auf einmal rausgebe. Also 5 Methoden statt einer.
Was ich bei anderen aber manchmal erlebe ist, dass sie sehr allgemein bleiben. Nach dem Motto:“Fünf wichtige Tipps für dein Zeitmanagement“ und dann 5 Tipps raushauen, die jeder schon 100-mal gehört und gelesen hat. Wie: „Du musst deine Zeitdiebe entlarven“ oder „Du musst Prioritäten setzen“. Das hilft nun nicht wirklich.
Ich vergesse nie den Begriff „Plankton“, den ich in Fortbildungen und Blogbeiträgen von Gitte Härter vor vielen Jahren kennenlernte. Denn da habe ich es kapiert. Nicht über den Starnberger See schreiben (5 Tipps für Zeitmanangement) sondern über das Plankton. Einen kleinen, winzigen Aspekt des Themas herausnehmen und den dann in der Tiefe bearbeiten. Dann ist es etwas Neues und hat vor allem einen Nutzen für den Leser. Du lieferst eine konkrete Anweisung, wie jemand seine Zeitdiebe heraufindet – und vor allem, wie er sie zukünftig von ihrem räuberischen Tun abhalten kann. Ganz ganz konkret und vor allem mit neuen Anregungen. Für Chaoten. Für Kreative. Für Home Office. Für Meetings. Also auch hier EINEN Aspekt herausgreifen, in dem Fall eine Zielgruppe oder Arbeitssituation. Dadurch wird es noch konkreter.
Denn du hast sicher andere Zeitfresser als ich.
Dein Nutzen
Zusammengefasst: Was kannst du davon haben, wenn du dein Wissen großzügig weitergibst, so dass andere es auch tatsächlich nutzen können.
Der „spirituelle“ Nutzen
- Du fühlst dich toll und kannst dir auf die Schulter klopfen und sammelst Karma-Punkte 😄.
- Du sorgst dafür, dass dein Thema, das dir ein Herzensanliegen ist, weil es das Leben anderer Menschen verbessert, möglichst weit verbreitet wird.
- Du lässt nicht gute, hilfreiche Anregungen aus Geiz in der Schublade liegen.
Der Marketing-Effekt
- Deine Leser lernen dich kennen, bekommen eine Kostbprobe deiner Arbeit.
- Sie bauen Vertrauen auf und sehen, dass da nicht nur heiße Luft ist, sondern konkrete hilfreiche Themen angeboten werden.
- Du kannst dadurch neue Kunden gewinnen.
Und – wie siehst du das Ganze? Ich freue mich über Kommentare unter dem Beitrag.
Liebe Zamyat,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich teile Deine Sichtweise. Großzügigkeit wird bemerkt, wenn auch nicht von Allen….. Eine Freundin sagte kürzlich: „Es gibt solche und solche“. Großzügigkeit ist eine so wohltuende Eigenschaft, die mein Herz erwärmt. Eine bedeutsame Frage ist auch: „Wieviel Zeit schenke ich jemandem von meiner so bedeutsamen Lebenszeit?“ Ich wünsche Dir von Herzen, dass Deine Großzügigkeit vielfach zurück kommt zu Dir.
Herzlich Yasmine
Vielen Dank, liebe Yasmine! Schön, noch mal von dir zu hören bzw. zu lesen :-).