In einem vorherigen Beitrag ging es um die Angst vor der Technik.

Schaffe ich das, kann ich das lernen, obwohl ich kein Technik-Freak bin? Denn ganz ohne Technik geht es nun mal nicht bei Online-Seminaren.

In diesem Beitrag geht es nicht um die Vorbereitung und das, was ich als Online-Trainerin lernen muss, um Online-Seminare geben zu können. Sondern darum, was ich tun kann, wenn in laufenden Seminaren Technik-Probleme auftreten.

Und ich kann versprechen: sie werden auftreten. Egal, welche Plattform du nutzt. Selbst ohne Online-Seminare erlebt ja jeder PC-Nutzer, dass immer mal Probleme auftreten können, die sehr sehr viele unterschiedliche Ursachen haben können. Die man dann teilweise selbst lösen kann mit Geduld und Kreativität oder wo man sich fachliche Hilfe suchen muss.

Es gibt immer wieder Dinge, die nicht funktionieren, wo ich auch keine Hilfe bekomme, der Support nicht reagiert und ich mit dem Kopf auf die Tischplatte schlagen könnte.

Oder beim Start einer Online-Trainer-Ausbildung das Chaos ausbricht und im ersten Webinar 3 Teilnehmer nicht sprechen können und einige nicht zu sehen sind. Toller Auftakt, erst mal 30 Minuten mit der Technik zu kämpfen!

Was kannst du da tun? Was musst du da lernen?

Ich habe offensichtlich folgende Strategie, die letztendlich dann doch immer zu einer Lösung geführt hat.

Meine Strategie bei Störungen


1. Schrittweise Ursachen-Suche


In der Situation möglichst die Ruhe bewahren und verschiedene Ursachen Schritt für Schritt mit den einzelnen Teilnehmern durchgehen und testen. Denn pauschale Lösungen gibt es nicht, bei jeder kann es andere Ursachen haben.

Das ist nicht wirklich easy mit dem Rest der Truppe im Nacken, die dann mit den Fingern trommeln (man müsste parallel ein Chat-Spiel für die anderen erfinden J, aber den Chat brauche ich auch für die Teilnehmerin, die die Probleme hat, weil sie ja nicht mit mir sprechen kann J). Aber die anderen lernen ja auch daraus für ihre späteren Seminare, wo sie in der Trainer-Rolle mit den gleichen Situationen konfrontiert werden.

  • Aus der letzten Erfahrung habe ich für mich noch die Änderung beschlossen: vor jeder neuen Ausbildung mache ich einige Tage vorher (!!! damit die TN noch Einstellungen an ihrem PC überprüfen können) einen Technik-Test mit allen Teilnehmern. Die, bei denen es ohne Probleme klappt, können dann direkt wieder verschwinden, mit dem Rest suche ich dann.

2. Die einzelnen Schritte visualisieren


Als Vorbereitung habe ich schon einige Screenshots erstellt, wo ich bestimmte Dinge auch gleich anschaulich zeigen kann: Hier kannst du die Einstellungen überprüfen, so müsste es aussehen, wenn du den Raum betrittst, hier musst du ein Häkchen setzen etc.
Wenn ich nicht nur erklären muss: „Da oben links von meinem Webcam-Bild siehst du eine Hand“, sondern das direkt auf der Folie zeigen kann, finden die Teilnehmer das schneller.

3. Support kontaktieren


Wenn möglich einen Support der jeweiligen Plattform zu Hilfe holen und am besten live in der Situation mit ihm telefonieren. Als noch nicht alles so überlaufen war wie durch die aktuelle Krise, konnten die Teilnehmer bei edudip oft jemanden sofort erreichen, der dann individuell schaute und prüfte oder sogar in den Webinar-Raum kam und dort schauen konnte. Nur im Moment klappt das leider nicht.

4. Co-Moderatorin


In meinen Anfängen habe ich eine zweite, technik-fitte Kollegin als Co-Moderatorin dazu geholt, die liebe Brita Dose, die dann im Chat sich der Problemfälle annahm, während ich schon mal mit dem Webinar beginnen konnte und mich auf die Inhalte konzentrieren konnte. Das ist auch hilfreich, wenn während des Webinars jemand schreibt: „Ich höre nichts mehr“ und sie dann antworten kann: „Bitte ausloggen und neu reinkommen.“ Das hilft nämlich in vielen Fällen, wenn sich etwas aufgehängt hat oder die Verbindung nicht stabil ist.

5. Notlösungen und Kompromisse


Das ist jetzt mehr so eine Grundhaltung: Wenn es in der Situation nicht zu lösen ist, trotzdem nicht komplett die Flinte ins Korn werfen und schauen, was ist denn stattdessen möglich?
Wenn ein Teilnehmer nicht sprechen kann, dann schreibt er seine Antworten in den Chat. Ist anders, aber er kann trotzdem teilnehmen und das Meiste mitbekommen und miterleben.

6. Nicht aufgeben


Ich glaube, das zeichnet mich vor allem aus – auch wenn mir manchmal auch die Luft ausgeht in letzter Zeit.

Ich lasse mich auch durch große Probleme nicht ins Bockshorn jagen. Ich gerate vielleicht kurz in Schockstarre, dann krempel ich die Ärmel hoch und suche nach Lösungen. Telefoniere, recherchiere, probiere.

7. Plan B


Schließlich habe ich in der Nacht noch einen Account bei Zoom gebucht und bezahlt, damit wir allerschlimmsten Fall umziehen können und das nächste Webinar auf dieser Plattform durchführen können.

Noch ein Extrem-Beispiel


Hier ein Beispiel für einen Extrem-Fall, neulich erlebt.

Eine Teilnehmerin konnte nicht sprechen und war auch nicht über die Webcam zu sehen. Es kamen immer Meldungen, dass sie es zulassen müsste. Wo und wie war die Fragen.
Ich bat sie, mir Screenshots zu schicken.
Dann rief ich beim Support an und o Wunder: „Sie sind Nr 1 auf der Warteliste“. Das ist doch mal eine ermutigende Warteschleife!!
Aber auch er meinte: Wir brauchen Screenshots.

Ich empfahl der Teilnehmerin, dass sie ihren IT-Support bittet zu schauen, ob ihr Browser oder sonst was den Zugriff blockiert.

Ich habe dann mit ihr eine Extra-Session vereinbart, wo wir uns wieder im Webinar-Raum trafen und über Telefon verständigten. (Ja, das kostet mich extra Zeit, aber ich habe es gemacht). Parallel war sie mit ihrem IT-Support über WhatsApp verbunden.

Und siehe da, schrittweise konnte das Problem gelöst werden. Ihr Viren-Sicherheitsprogramm Kaspersky hatte den Zugriff verhindert.
Danach schaffte er es dann auch, ihre Webcam zu aktivieren, zuerst nur schwarz-weiß, schließlich erstrahlte sie auch in Farbe.


Das sind alles Dinge, die kann ich als Online-Trainerin aus der Ferne nicht lösen!!
Ich kann es nicht sehen, nicht wissen, nichts machen. Mir nur merken für spätere Fälle nach Kaspersky zu fragen. Aber es kann natürlich auch was ganz anderes sein.

Fazit


1. Ohne Technik geht’s nicht!

2. Technik kann nerven und stressen.

3. Ich muss mir da ein dickes Fell zulegen, nicht so schnell aufgeben und mir klarmachen: das gehört dazu! Zu meinem Job, zu dieser Online-Arbeit.

(Wenn ich mit dem Auto zu Seminaren fahre, muss das auch manchmal in die Werkstatt oder ich stehe im Stau oder das Kabel für den Beamer im Seminar-Raum fehlt etc. Aber das sind wir mehr oder weniger gewöhnt, haben das integriert als mögliche Störquelle)

4. Ich muss nach Lösungen suchen und entsprechende Fachleute zu Rate ziehen.

5. Ich muss mich in bestimmte Basics selbst einarbeiten und dann erlebe ich auch immer wieder, dass es auch Spaß machen kann!

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