Gerade habe ich wieder ein zweitägiges Seminar zu Kreativitätstechniken gehabt. Da durfte ich wieder erleben, welch verblüffende Ergebnisse dabei herauskommen, wenn man sich einmal systematisch mit einem Thema befasst und dazu eine Kreativitätstechnik nutzt.

Brauchst du bestimmte Voraussetzungen für Kreativität?

Manche meinen ja, um kreative Ideen entwickeln zu können, muss man in einem bestimmten Zustand sein, entspannt und mit viel Zeit beispielsweise.

Und was ist dann, wenn du gerade in einem absoluten Tief hängst? Vor Stress nicht mehr aus den Augen gucken kannst? Am liebsten nur noch Türen knallen möchtest?

Kreativ im Tief

Dann kann dich eine Kreativitätstechnik da vielleicht herausreißen.

Bei mir setzen sie nämlich immer eine ganz neue Energie frei. Weil ich damit mal kurz aus dem Gedankenkarussell herauskomme, den aktuellen Wahnsinn stoppe – und etwas scheinbar Verrücktes tue.

Da wird schon mal ein Muster durchbrochen: Ich mache etwas Ungewöhnliches, Verrücktes, wie z.B. mit dem Briefkasten-Orakel.

 

 

Kreativ-Walk

 

 

1. Themenformulierung

Bei der 1. Bank machst du Stopp und schreibst dir EIN Thema auf, das dich gerade besonders quält, wo du etwas ändern oder lösen möchtest.
Am besten formulierst du es als Frage.

Beispiel: „Wie schaffe ich es, mehr Balance zwischen Beruf und Freizeit herzustellen?“

Tja, das ist jetzt noch eine SEHR allgemein formulierte Frage und daher auch ein sehr großes Thema.
Wie wäre es mit einer kleineren und konkreteren Fragestellung?

Beispiel: „Wie schaffe ich es, regelmäßig Pausen zu machen?“ oder „Wie schaffe ich es, mich besser abzugrenzen und nein zu sagen“ oder „Was kann ich tun, damit ich meine Wochenenden wirklich frei haben?“ – oder was immer einer der Verursacher für den Stress ist.

Du siehst den Unterschied zur ersten Formulierung?

 

2. Reizworte sammeln

Dann wanderst du weiter und schaust dich entspannt nach 3-4 Reizworten um. Was fällt dir gerade ins Auge?
Ein Hochsitz? Eine blaue Blume? Eine Bank? Eine verbeulte Bierdose?

Notier dir 3-4 solcher Reizworte. Sie sollten sehr unterschiedlich sein und nichts mit deiner Fragestellung zu tun haben.

Und während du weitergehst, erinnerst du dich noch mal an dein Thema, an deine Fragestellung –und lässt sie wirken.

 

 

Reiwzorte beim Kreativ-Walk

 

 

 

3. Assoziationen notieren

Bei der nächsten Bank machst du es dir bequem, nimmst Papier und Stift oder dein Handy.

Nun sammelst du zu allen Reizworten jede Menge Assoziationen.

Beispiel:
Hochsitz- Überblick, Holz, klettern, Jäger, verwittert, frühmorgens, warten, Ruhe, Geduld usw.
Bank – sitzen, Pause, schauen, Geschenk, Plakette, Rast, Treffpunkt
Bierdose – Alkohol, Müll, Abfall, Umwelt, achtlos, wegwerfen, entsorgen, Verschmutzung

Nun kannst du noch einmal eine Weile wandern und das Thema simmern lassen.

 

 

4. Assoziationen in eine Verbindung zum Thema bringen und daraus Lösungs-Ideen entwickeln

 

Du suchst dir wieder einen Platz zum Schreiben.
Dann nimmst du dir deine Frage noch mal vor: „Wie schaffe ich es, regelmäßig Pausen zu machen?“

Und nimmst dann eine Assoziation nach der anderen, bringst sie in Verbindung zur Fragestellung und entwickelst daraus Lösungsideen.
Die Reizworte dienen nur als Sprungbrett für neue Ideen, sie müssen nicht darin enthalten sein.

Denk daran, dass dies die Brainstorming-Phase ist. Hier ist ALLES erlaubt, auch scheinbar blödsinnige Ideen. Schreibe alle auf, denn daraus können dann weitere Ideen wachsen.

Beispiele:

Überblick

– Überblick über die Arbeit und die anstehenden Aufgaben verschaffen
– To Do Liste
– Kalender
– Mind Map
– Trello

Holz

– woran kann ich in meinem Kopf „feilen“?
– auf Holz klopfen
– Prioritäten
mein Aufgaben-Lotterie Spiel

– was kann ich auf die lange Bank schieben (auf morgen, auf nächste Woche)
– was kann ich delegieren
– was kann ich streichen

Klettern

– welche Aufgaben sind anstrengend?
– diese als 1. machen?
– gleichmäßig verteilen

Alles noch zu allgemein und nicht sehr kreativ

Das sind nun zum größten Teil Ideen, die mir wahrscheinlich auch ohne Reizwort gekommen wären.

Daher: legen wir noch eine Schüppe drauf und versuchen wirklich mal, etwas „verrücktere Ideen“ zu entwickeln – aussortieren können wir ja später immer noch.

Etwas kreativer bitte

Jäger

– ich jage ja ständig neuen Fortbildungen hinterher, sprich, ich buche viel zu viel

– mir hier ein Limit setzen: Immer nur eine Fortbildung auf einmal (oder zwei 😉

– schauen, was jagt mich? Welcher innere Antreiber? Was ist es im außen? Dazu dann konkrete Maßnahmen überlegen.

frühmorgens

– das Buch: Der 5-Uhr Club lesen (da geht es morgens um 5 Uhr los!)
– jeden Morgen Yoga machen, um konzentriert an die Arbeit zu gehen
– mit der schwierigsten Aufgabe anfangen. Von 8:00 – 10:00. Das schafft Erleichterung, das Wichtigste ist schon geschafft

verwittert,

einen Rentner als Assistenten einstellen, der mir Arbeit abnimmt
– mehr draußen arbeiten, im Garten, auf dem Balkon, das entstresst

warten,

– aussitzen, manches klärt sich von selbst oder ist irgendwann zu spät

 

So, ich denke, das reicht als Beispiele.
Du darfst ruhig noch kreativer sein :-).

 

 

5. Ideen bewerten und auswählen

Nun läufst du erst einmal weiter und lässt das alles sacken.

Du kannst dann Punkt 5 entweder am Ende deiner Wanderung machen, in einem Cafe oder Restaurant, draußen in der Natur.
Oder auch am nächsten Tag zu Hause am Schreibtisch – wie es für dich besser passt.

Du schaust dir der Reihe nach alle deine Lösungsideen an.

Es kann sein, dass dir dabei noch weitere Ideen kommen – und du ahnst es schon – die schreibst du natürlich auch sofort auf.

Du kannst dir 2 oder 3 Farben nehmen, Buntstifte, Textmarker, was dir gefällt und an die Bewertung und Auswahl gehen.

Vorher Bewertungs-Kriterien überlegen

Dazu ist es sinnvoll, dir vorher Bewertungskriterien zu überlegen – und da kannst du auch gleich die Farben zuordnen.

Beispielsweise

rot: Ganz tolle Idee, auf jeden Fall aufgreifen
grün: gute Idee, muss ich noch was dran weiter denken, etwas ergänzen, konkretisieren
gelb: auch gut, auf jeden Fall im Hinterkopf behalten (also nicht direkt verwerfen), vielleicht später noch dazu nehmen und umsetzen
orange: da muss ich noch was klären, nachfragen, recherchieren (das Orange könnte dann zusätzlich zu rot, grün oder gelb ergänzt werden).

 

6. Konkrete Planung

 

Dann nimmst du dir die Ideen vor, die du ausgewählt hast, vor allem rot und grün und entwickelst daraus einen konkreten Plan. So wie du auch sonst deine Projekte oder Arbeit planst.

Bei mir ist das meistens in Mind Map-Form, du kannst aber auch Listen machen oder irgendein Tool wie Trello nutzen oder eine Excel-Tabelle.

Das Wichtigste zuerst, oder es gibt eine logische Reihenfolge, nach der du die Schritte planst.
Also: was, wie, wann, mit wem, evtl. Vorarbeiten, Material usw. Du weißt selbst, welche Oberbegriffe für dein Projekt passen.

 

7. Umsetzen!

 

Ja, und dann kommt das Wichtigste, das Tun!

Du setzt nun Schritt für Schritt deiner Planung um – und hast am Ende deine Frage geklärt, dein Problem gelöst, dein Vorhaben geplant und umsetzt.

                                                                  ——————————

Noch eine Ergänzung

Das erscheint dir vielleicht doch ganz schön aufwendig?

Wenn es sich um ein wichtiges Thema, ein großes Problem oder ein großes Projekt handelt, dann lohnt sich das allemal.

Zum anderen, wenn du etwas Übung mit dieser erst einmal etwas sperrigen Methoden hast, dann kann das ziemlich flott gehen.
Und ein Spazierganz schadet nie! Auch nicht deinem kreativen Denken.

Und noch eine Ergänzung

Du kannst so einen Kreativ-Walk natürlich auch mit ganz anderen Kreativitätstechniken machen, nicht nur mit der Reizwort-Methode.

Dazu habe ich ja schon öfter geschrieben.

Und wenn du dir so richtig große Projekte oder Veränderungen vornehmen willst, dann habe ich ein ganz besonderes Angebot für dich:

 

Kreative Lebens- und Berufsplanung / Umorientierung / Herzensprojekt planen

– Seminar in der Türkei mit Kreativitätstechniken und Wanderungen

13.-18. Mai 2024 (Anreise 12. Mai)

Mal eine Woche raus, dir in einer wunderschönen Natur Zeit nehmen, auf dein Leben und deine Visionen und Ziele zu schauen.

Zu sehen, wo du Veränderung wünschst und wie du sie angehen kannst.

Mit Kreativitätstechniken und Einbeziehung der Natur kannst du Schritt für Schritt deine Projekte entwickeln und planen.
Wir arbeiten abwechselnd in der Gruppe und mit Phasen, wo du alleine an deinen Themen arbeitest und auswählen kannst, wo du deine Ideen festhältst.

Am Strand, in einem Cafe, im Garten unter einer Palme, oben auf einem Hügel mit Weitblick – es gibt viele wunderbare Plätze in diesem kleinen Paradies, die deine Kreativität beflügeln.

Gemeinsam machen wir moderate Wanderungen, beispielsweise nach Olympos oder den Kanalweg, zu unserem Visionsplatz.

Weitblick öffnet auch den Geist weit, für neue Ideen und Projekte.

Diese eine Woche kann Auswirkungen für die nächsten Jahre haben.

Also, gönn dir diese kreative Auszeit, befasse dich mit deinen wichtigen Projekten und Entwicklungen, es wird sich hundertfach wieder auszahlen.

Wenn du Fragen hast, können wir uns gerne über Zoom austauschen.

Hier findest du weitere Infos und ein paar Bilder, um dir einen Eindruck zu verschaffen.

 

 

 

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