Immer wieder erlebe ich Webinare (ich möchte sie gar nicht Live-Online-Seminare nennen, weil es eben keine Seminare, sondern Vorträge sind), wo der Chat für die Teilnehmer abgeschaltet ist.

Mit der Begründung, dass sich die Vortragende auf ihren Vortrag konzentrieren will und durch den Chat abgelenkt wird bzw. eben nicht zwischendurch drauf eingehen kann. Und oft auch mit der Bemerkung, dass sich die Teilnehmer eben auch ganz auf den Vortrag konzentrieren sollen und sich nicht ablenken, indem sie im Chat womöglich miteinander kommunizieren.

Den gesamten Chat abschalten

Bei solchen Verantstaltungen wird meist der komplette Chat abgeschaltet, nur teilweise ist der Chat mit dem Veranstalter möglich, wo man dann am Ende Fragen stellen kann.

Ist klar, dass das nichts mit interaktiven Seminaren zu tun hat, das ist auch gar nicht die Absicht, aber ich finde es selbst bei solchen Veranstaltungen ziemlich daneben.

Den Privat-Chat abschalten

Aber selbst in meiner ersten eigenen Online-Ausbildung (das nannte sich damals Online-Tutor J) wurde diese Empfehlung ausgesprochen, den Chat abzuschalten.

Bei einem meiner ersten Online-Trainer-Ausbildungen in einer großen Weiterbildungsakademie wurden wir Trainer sogar dazu aufgefordert, den Chat so einzustellen, dass die Teilnehmer nur mit uns und öffentlich mit allen kommunzieren können, aber nicht privat untereinander.

 

Was für eine Haltung steckt dahinter?

 

In den Vortrags-Webinaren steckt die Haltung dahinter, dass ich als Trainerin am besten weiß, was für meine Teilnehmenden gut ist. Nämlich mir zuzuhören. Sich zumindest nicht mit den anderen auszutauschen.

Das erinnert mich verdammt an meine üble Schulzeit mit Frontalunterricht und Strafen, bei Schwätzen oder Briefchen schreiben.

Muss ich meine Teilnehmer so gängeln?

Wenn ich etwas Interessantes zu bieten habe, sicher nicht, dann habe ich solche Verbote und Regeln nicht nötig.

Außerdem arbeiten wir mit erwachsenen Menschen zusammen, die selbst entscheiden, ob sie mir zuhören.

 

Welche Ängste stecken dahinter?

Eine Begründung bei dieser Weiterbildungsakademie war tatsächlich, dass die Teilnehmer dann heimlich über die Trainerin herziehen und eine miese Stimmung machen.

Das lässt doch tief blicken! Wenn ich Angst habe, dass meine Seminare so schlecht sind, dass sich die Teilnehmer beschweren, dann sollte ich doch da ansetzen. Und meine Seminare verbessern und vor allem in Kommunikation mit meinen Teilnehmern treten, um zu klären, was verbesserungswürdig ist.

 

Verschenkte Lern-Chancen

 

Dazu schauen wir uns mal an, weshalb Teilnehmende miteinander chatten.

Ich kenne das ja aus Trainer- und aus Teilnehmer-Sicht.

🟠 Oft werden Fragen zum Vortrag gestellt. Jemand hat was nicht mitbekommen, die anderen springen ein und erläutern das oder wiederholen es noch mal. Nehmen also dem Trainer Arbeit ab.

🟠 Oder jemand hat noch eine ergänzende Idee oder berichtet von eigenen Erfahrungen. Auch das ist eine Bereicherung.

🟠 Manchmal hat jemand was nicht verstanden und die anderen können ebenfalls helfen.

Bei diesen Beispielen sieht man, wie blöd ich als Trainerin wäre, wenn ich das unterbinde. Das hilft doch nur, den Teilnehmern besser bei der Stange zu bleiben, wenn sie da zusätzliche Unterstützung bekommen.

Und wenn sich die Teilnehmer nur nett unterhalten (was, du wohnst auch in Köln?), dann ist das auch deren Entscheidung. Netzwerken, Spaß haben, nette Menschen kennen lernen können ja durchaus Begleiterscheinungen von Fortbildungen sein.

 

Chat gezielt nutzen

Ich habe schon in einem früheren Blog-Beitrag viele Methoden vorgestellt, wie ich den Chat aktiv nutze.

Damals bei dieser Ausbildung habe ich direkt gesagt: „Aber so ein privater Chat ist doch super geeignet für Murmelgruppen!“
Damals hatte noch niemand die Webcam an und es gab auch keine Gruppenräume, also war das doch eine tolle Möglichkeit.

In dem Beitrag findest du viele Methoden, wie selbst bei Vorträgen die Teilnehmer so etwas mehr aktiv miteinbezogen werden können.
Und einige Methoden, wo du ganz bewusst Chat-Methoden zur Interaktion einsetzt. Inzwischen habe ich da noch viel mehr entwickelt, das taucht dann sicher noch in weiteren Beiträgen oder in meinem nächsten Buch auf 😉.

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