Gastbeitrag von Franz Grieser

„Das taugt nichts. Das klappt doch nie.“

„Das ist doch alles Mist, was du da geschrieben hast. Du kannst überhaupt nicht schreiben.“

„Du bist nicht gut genug.“

„Irgendwann kommen sie dir auf die Schliche und merken, dass du nur so kompetent tust.“


Solche und ähnliche Gedanken oder innere Stimmen sind typische Auslöser für Aufschiebeverhalten.

Sie tauchen gerne dann auf, wenn wir an etwas Wichtigem arbeiten (beim Geschirrspülen kommt so etwas eher selten vor). Diese negativen Gedanken führen dazu, dass wir nicht an der Aufgabe dranbleiben, an der wir gerade sitzen, sondern uns mit etwas Angenehmerem ablenken. Mit Online-News, mit Social Media, mit Videos, Spielen oder anderen unproduktiven Aktivitäten.

Wenn es ganz schlecht läuft, lähmen uns solche destruktiven Gedanken gar und lösen eine Selbstabwertungsschleife aus.

Darauf, dass solche Gedanken auftauchen, haben wir erst einmal wenig Einfluss. Wir können aber Einfluss darauf nehmen, wie wir auf diese Gedanken reagieren.

Das heißt: Wir können ganz bewusst aus diesen negativen Gedanken aussteigen. Um gar nicht erst ins Aufschieben einzusteigen.

Stop it!

Eine Möglichkeit: Sobald die ersten negativen Gedanken oder Sätze kommen, unterbrich sie und sprich ein klares – und wenn es geht – lautes „Stopp““ oder „Stop it!“.

Besonders wirkungsvoll ist es, wenn du dabei mit der Hand auf den Tisch haust oder die Hand abwehrend hebst.

Und wenn die Stimme immer noch weiter redet, wiederholst du das „Stopp!“.

Das sind bloß Gedanken


Falls sich die Gedanken nicht stoppen lassen – oder falls dir das zu vehement ist, kannst du auch das Gegenteil machen.

Eine meiner Klientinnen hat für sich diese Methode gefunden: Sobald ihre innere Kritikerin loslegt, sagt sie: „Moment, ich notiere.“ Dann nimmt sie sich Stift und Zettel und schreibt die negativen Botschaften mit. Ihre innere Kritikerin schimpft dann los, bis ihr erfahrungsgemäß nach zwei, drei Minuten nichts mehr einfällt. Die Klientin sagt dann: „Ist notiert.“ oder „Das kommt zu den Akten“ und heftet das Blatt in einen Ordner. Dann ist Ruhe und sie kann weiterarbeiten.

Variationsmöglichkeiten:

  • Schreib die negativen Gedanken auf, lies sie noch einmal durch und schreib dann mit dickem roten Filzstift quer über das Blatt „Das sind bloß Gedanken“.
  • Schreib die Gedanken auf, knüll das Papier anschließend zusammen und wirf es weg.


Wenn das Nörgeln helfen tät‘


Eine weitere paradoxe Intervention ist im Coaching entstanden:

Ein Klient hat erzählt, dass sein innerer Kritiker eine unangenehm näselnde Stimme hat, so wie sein früherer Lehrer, ein Herr Schröder. Und mit dieser Stimme nörgelt Herr Schröder und nörgelt und nörgelt und lässt sich nicht stoppen.

Darauf ist mir ein Song der Kölner Band BAP eingefallen: „Wenn et Bedde sich lohne dääd“. Übersetzt: „Wenn das Beten sich lohnen tät‘, was meinst du wohl, was ich dann Beten tät‘.“

Der Satz lässt sich wunderbar variieren, was ich im Coaching gerne mal tue. In dem Fall sagte ich: „Ja, wenn das Nörgeln sich lohnen tät‘, was meinst du wohl, was ich dann Nörgeln tät‘.“

Nach einer kurzen Pause: „Wie wäre denn, wenn du selbst nörgeln tätest?“

Darauf fing mein Klient an zu grinsen und meinte: „Ich könnte ja mit Herrn Schröder mitnörgeln.“

Und seither fängt mein Klient selbst mit Nörgeln an, sobald sein Herr Schröder loslegt. Spätestens nach ein paar Sätzen muss er furchtbar lachen, und wenn er mit dem Lachen fertig ist, ist auch Herr Schröder still.

Was könnte dir helfen, aus negativen Gedanken auszusteigen?

Hast du schon Methoden, mit denen du aus negativen Gedanken aussteigst?

Was machst du, wenn negative Gedanken oder Stimmen kommen? Was könntest du tun?

Hinterlass einen Kommentar und verrate uns deine Ideen.

Das Foto des Stop-Schilds stammt von Joshua Hoehne (via Unsplash).

Online-Seminar: Das Aufschieben ablegen und ins Tun kommen

Start, Montag, 16.11.2020
Weitere Infos hier.

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