Wenn du in deinen bisherigen Präsenz-Seminaren eine bestimmte Methode eingesetzt hast, dann hast du damit immer ein bestimmtes Ziel verfolgt. Entweder ging es darum, dass Teilnehmer etwas ausprobieren oder etwas Konkretes lernen oder anderes.

Gleichzeitig gibt es da vielleicht noch andere Kriterien: Es soll die Gruppe auflockern, es soll auch mal etwas für die Kinästheten mit Bewegung sein, die Methode enthält vielleicht ein Überraschungsmoment, sie soll einen spielerischen Charakter haben usw.

Oft denken wir wahrscheinlich gar nicht mehr so bewusst darüber nach, was eigentlich das Ziel dieser Methoden war, weil sie uns so vertraut und gewohnt sind und wir so unser bewährtes Repertoire haben.

Daher ist diese Gelegenheit jetzt vielleicht gar nicht so schlecht, um auch darüber noch einmal nachzudenken. Denn das hilft uns dabei, bisherige Präsenz-Methoden in Online-Methoden umzuwandeln.

Manche kann ich eins zu ein übernehmen, wie zum Beispiel eine Fantasiereise. Ob ich diese im Präsenzseminar anleite und die TN dort mit geschlossenen Augen auf den Stühlen sitzen oder in einem Live-Online-Seminar, das macht keinen großen Unterschied.

Doch viele Methoden muss ich verändern, um sie online einsetzen zu können.

Dabei unterscheide ich im Folgenden zwischen Live-Online-Seminaren (Webinaren) und Methoden in einem Forum, wo wir ja nur schriftlich kommunizieren. Da kann ich natürlich nicht genauso arbeiten wie in einem Live-Online-Seminar, wo wir uns über die Webcam sehen und miteinander sprechen können.

Wie gehst du nun vor?
Dazu schaust du dir folgende Schritte an:

1. Welches Ziel verfolgst du mit der Methode?


Hier einige Beispiel:

Du setzt eine Methode ein, um in ein Thema einzuführen. 

1. Das Ziel kann sein, einen Überblick zu verschaffen, beispielsweise mit einer Lernlandschaft.

2. Das Ziel kann es sein, Interesse und Neugier zu wecken, indem (beispielsweise auch bei einer Lernlandschaft sehr merk-würdige Gegenstände auf dem Boden liegen)

3. Das Ziel kann aber auch sein, Ängste abzubauen und zu zeigen, dass auch ein trockenes Thema humorvoll behandelt werden kann. Dazu nimmst du eine auffällige Requisite oder führst vielleicht sogar einen Sketch auf.

4. Das Ziel kann sein als Trainerin zu erfahren, was Teilnehmer schon zu einem Thema wissen (KaWa oder Alphabet) oder auch wie ihre Erfahrung und Einstellung und Haltung zu dem Thema ist (eher negativ oder positiv).

2. Welchen Effekt soll die Methode noch haben?


Beim 1. Beispiel Lernlandschaft geht es um Orientierung. Vor allem die visuellen Lerner wollen sehen, wohin es geht und warum sie etwas machen sollen.

Beim 1. und 2. Beispiel (Lernlandschaft) helfen die Gegenstände zudem, dass es besser im Gedächtnis bleibt und die Konzentration der Teilnehmer höher ist als bei einem reinen Power Point Vortrag

Beim 3. Beispiel (Requisiten oder Sketch) geht es darum, die Teilnehmer emotional aufzuschließen und mögliche Lernblockaden zu umgehen.

Beim 4. Beispiel können die Teilnehmer frei assoziieren, beim KaWa auch ein wenig kreativ und spielerisch herangehen. Da bekomme ich als Trainerin auch einen kleinen Einblick, wem so etwas liegt und wer daran Spaß hat.

Bei Wort und Bild geht es auch um den Überraschungseffekt, das niemand weiß, zu welchem Fachbegriff er etwas erläutern soll, weil es nach Zufallsprinzip geht.

3. Was sollen die Teilnehmer dabei tun oder lernen?


Bei den Beispielen 1- 3 tun sie nicht so viel, aber es gibt andere Methoden, wie zum Beispiel Karten stellen, wo sie etwas wiederholen und in diesem Fall Arbeitsabläufe in die richtige Reihenfolge bringen sollen, indem sie sich selbst in eine Reihe stellen.

Bei 4 schreiben und zeichnen sie.

Bei Wort und Bild müssen sie spontan etwas zu einem Begriff erläutern

4. Die Essenz in die Online-Methode hinüberretten


Wenn ich das alles klar habe, kann ich sehen, wie ich ähnliche Effekte mit einer Online-Methode erziele.

Ich gehe die obigen Beispiele wieder der Reihe nach durch – zuerst für Live-Online-Seminare (Webinare), danach fürs Forum (wo möglich).

In Live-Online-Seminaren (Webinaren)


Hier ist es so, dass es oft sogar mehrere Möglichkeiten gibt, was ja prima ist, da es für Abwechslung sorgt, auch wenn ich die gleiche Methode öfter einsetzen will.

1. Lernlandschaft


Ich kann die Gegenstände der Lernlandschaft auf einzelne Fotos packen und diese wiederum auf einzelne Folien und dazu entweder auch die beschriftete Moderationskarte als Foto oder eben den dazugehörigen Begriff auf die Folie über das Foto schreiben.


Im Webinar kann ich dann Folie für Folie durchklicken und genauso erläutern, wie ich es im Präsenzseminar mache.

2. Requisiten oder Sketch


Im Webinar kann ich ein Foto mit einem Gegenstand einstellen und die Teilnehmer dazu assoziieren lassen, ich kann aber auch einen Gegenstand in die Kamera halten oder mir einen Hut aufsetzen und etwas vorspielen. Nicht mit ganzem Körpereinsatz, aber es geht dennoch. Mit verteilten Rollen, verstellten Stimmen sprechen, was weiß ich. Ich kann auch ein kurzes Video einspielen vom „richtigen Sketch“ aus dem Präsenzseminar

Der Kinästhet

3. KaWa ® oder Alphabet


Das Alphabet lasse ich im Webinar gemeinsam auf einer vorbereiteten Folie ausfüllen.

Ein Beispiel (auch noch mit anderen Methoden) kannst du hier in diesem Video sehen (etwas nach unten scrollen).

Das KaWa® können die Teilnehmer auch während eines Webinars auf Papier schreiben und malen und dann entweder hochladen, an Trainer schicken, in die Webcam halten oder im Forum hochladen.

4. Wort und Bild


Das ist nun ein schönes Beispiel, wie ich die Methode einerseits ziemlich umwandeln muss, aber andererseits den Überraschungseffekt und die Erläuterung durch die Teilnehmer genauso online aufgreifen kann.

Da ich das in einem früheren Beitrag schon ausführlich dargestellt habe, verweise ich hier nur darauf.

In einem Forum oder LMS

1. Lernlandschaft


Da kann ich ein Video einstellen, das ich mit Power Point erstellt habe, wo ich ebenfalls nach und nach die Folien weiterblättern und erläutern kann.

Hier gibt es ein Beispiel (das war wohl das erste Power Point Video meines Lebens, daher klinge ich da etwas steif 😏 , ich bitte um Nachsicht).

2. Requisiten oder Sketch


Auch im Forum kann ich ein Foto einstellen und die Teilnehmer dazu Assoziationen in Verbindung zum Thema schreiben lassen.
Ich kann ein Video mit einem Sketch einstellen.

3. KaWa® oder Alphabet


Beide Methoden kann ich im Forum wunderbar einsetzen, beim KaWa® laden die Teilnehmer ein Foto ihres handgemalten Werks hoch.

4. Wort und Bild


Diese Methode ist im Forum nicht so besonders sinnvoll, daher würde ich sie da nicht einsetzen. Oder eben zu was ganz Anderem basteln. Aber mit Überraschungseffekt kann ich da eher nicht arbeiten. Und aus dem Stand antworten – das kann ich dann als Trainerin auch nicht kontrollieren, ob die Teilnehmer erst mal nachlesen oder spontan eine Antwort schreiben.

Trotzdem hätte es damit auch einen Wiederholungseffekt, insofern ist es auch möglich.


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