Im Moment habe ich unter anderem die sehr lustige Truppe einer Bank in einer Webinar-Trainer-Ausbildung. Im Chat geht nebenher immer die Post ab, so dass ich ab und zu ein Kichern nicht unterdrücken kann. Und ich freue mich über die gute Stimmung unter den Kollegen.
Dabei passiert es auch, dass im Chat oder auch mündlich immer einmal Varianten und Vorschläge zur Veränderung zu den von mir vorgestellten Methoden kommen. Das finde ich besonders toll und übernehme dann auch gerne diese Anregungen.
So entwickeln sich einige Methoden immer weiter oder ich lerne sogar noch ganz neue kennen.
Dazu weiter unten einige Beispiele.
Spaß im Chat
Doch vorher noch etwas zu lustigen und blödelnden Chat-Beiträgen der Teilnehmer während des Webinars.
Ich habe mal bei einem Kollegen erlebt, dass er uns gleich zu Beginn mit strenger Oberlehrer-Stimme befahl, die privaten Unterhaltungen im Chat zu unterlassen. Wir hatten uns gerade freudig begrüßt, weil wir auf Bekannte trafen, das kann ja so ein Webinar nur positiv beeinflussen. Auch in Online- Seminaren gibt es Gruppendynamik und mir persönlich ist eine fröhliche und positive Atmosphäre wichtig.
Ich verstehe, dass so eine Chat-Unterhaltung den Trainer ablenken kann, aber auch das kann man üben. Meist ignoriere ich es einfach und schaue erst dann wieder hin, wenn wir da bewusst arbeiten.
Online-Schweigeseminar
So schrieb diese Woche jemand in den Chat: “Das wäre mein Geschäftsmodell: Online-Schweigeseminare“. Köstlich. Es hatte wohl gerade eine Unterhaltung über Mittagsschlaf stattgefunden, weil wir ausnahmsweise das Webinar mittags durchführen mussten. Nicht meine Zeit!
Mit dem „Online-Schweigeseminar“ klingt sicher wie ein verrückter Witz, doch mir fallen gleich 3 Beispiele von früheren Teilnehmern und Kolleginnen ein, die zumindest in diese Richtung gehen.
Zum einen kenne ich eine Kollegin, die zu abendlichen
Meditationsrunden einlud, mit einem kurzen thematischen Einstieg. Dann hatte
ich einmal einen Pastor als Teilnehmer, der Andachten in Niederdeutsch online
anbieten wollte für diejenigen, die weit auseinander wohnen.
Und es gibt natürlich jede Menge Esoterik-Webinare (edudip hat dazu ja eine
eigene Plattform, sofengo, eingerichtet)…
Also, fast alles ist möglich…
Das beste Beispiel dazu möchte ich Ihnen allerdings nicht vorenthalten, es ist allerdings nicht live in einem Webinar. Ich arbeite ja immer parallel zu den Webinaren mit den Teilnehmern in einem Forum und dort gibt es auch immer Energizer oder eben so etwas für zwischendurch. Hier also das „Schweigeseminar“. Lassen Sie sich überraschen!
Methoden-Veränderungen und Anregungen durch Teilnehmer
Hin und wieder kann ich auch neue Methoden von Teilnehmerinnen kennenlernen oder Varianten.
So stellte diese Woche eine Teilnehmerin in ihrer Übungspräsentation eine neue Einstiegs-Methode vor.
In jedem Webinar mache ich zu Beginn mit den Teilnehmern eine Methode zum Einstieg, sie hatte nun eine Variante entwickelt.
Ich habe beispielsweise eine Folie mit verschiedenen Situationen und Orten und die Teilnehmer sollen ankreuzen, wie es ihnen in der Zwischenzeit ergangen ist und das dann mündlich erläutern.
Oder auf einer Folie sind Landschaftsfotos und sie sollen das ankreuzen, was ihrer momentanen Stimmung entspricht und das erläutern.
Tierisch aktiviert
Die Teilnehmerin nun hatte Tierfotos auf eine Folie gepackt und die Frage dazu: „Wenn ich an das heutige Webinar denke, fühle ich mich…“.
Dabei kamen erstaunliche Interpretationen und Erläuterungen zustande, so dass ich diese Methode auch in meinen Fundus aufnehmen werde.
Test
Von Sandra Dirks habe ich einen ihrer Trainer-Quickies übernommen, den „Test“.
Diesen führe ich neuerdings im letzten Webinar der Webinar-Trainer-Ausbildung durch, so auch heute bei einer Einzelausbildung. Als Test auf der Agenda stand, wurde dem Teilnehmer schon anders, aber er meinte dann hoffnungsvoll: „Du meinst das doch sicher humorvoll?“
Als der Test dran war, ließ ich ihn einige Fragen auf die Folie schreiben. Am Ende meinte er dann: „Du fragst mich das jetzt aber nicht – oder?“ Ich: „Och, eine prima Idee!“ Und fragte ihn nach seiner ersten Frage.
Prompt trat der Prüfungseffekt ein, und so variierte ich blitzschnell: „Wir machen es zusammen auf dem Whiteboard.“ Ich schrieb also auf, was er sagte, wenn es klemmte, half ich unauffällig nach und ab da ging es wieder flüssig weiter.
Der Effekt: DAS hat er jetzt ganz sicher intus. Und es steht noch mal schriftlich auf der Folie und somit auch im Handout.
Wörter verschenken
Seit langem ist diese Methode in meinen Abschluss-Webinaren wie auch früher in vielen Präsenzseminaren. Zu zweit, bei einem Einzelseminar, muss ich es etwas abwandeln und wir schenken uns gegenseitig 2 Wörter.
Auch hier ergab sich heute eine Variante. Normalerweise soll nicht nachgefragt und erklärt werden, warum man welche Wörter verschenkt. Aber heute meinte der Teilnehmer von selbst, zu zweit könnten wir das doch ruhig machen. Und sieh da, es war hochinteressant, welche Gedanken dahinter steckten.
Variante
Zudem gab es noch ein Beispiel, wie aus „Fehlern“ etwas Neues entsteht:
Normalerweise schreibt jeder ein Gedicht nur aus den eigenen geschenkten Worten. Er hatte es missverstanden und schrieb eins aus seinen und meinen Worten. Auch eine wunderbare Variante!
Ballwurf
Eine andere Methode, die auch eine Teilnehmerin der Online-Trainer-Ausbildung entwickelt hatte, ist der Ballwurf, den ich an anderer Stelle schon einmal vorgestellt habe.
Perlenkette
Auch zu dieser Methode gab es ergänzende Ideen. Statt die Reihenfolge eines Arbeitsablaufs oder Prozesses mündlich oder im Chat bilden zu lassen, kann man auf einem Whiteboard vorbereitete Prozesspfeile abbilden, wo die Teilnehmer dann den jeweiligen Schritt schriftlich eintragen.
Das sind jetzt nur ein paar Beispiele. Die sollen dazu anregen, dass Sie die Ohren spitzen, wenn Ihre Teilnehmer nebenbei eigene Ideen entwickeln und diese bewusst aufnehmen und integrieren. So wächst auch Ihr Repertoire und sie würdigen die Beteiligung der Teilnehmer.
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