Viele beklagen ja bei Online-Seminaren, dass sie nicht so richtigen Kontakt mit den Teilnehmern haben, sie nicht komplett sehen können, Körpersprache, Mimik etc.

Umso wichtiger ist es, dass wenigstens die Teilnehmenden den Eindruck haben, dass du als Trainerin sie anschaust. Umgekehrt finde ich es auch irritierend, wenn ich einen Teilnehmer nur von der Seite sehe.

Da meine Teilnehmer sehr oft zukünftige oder schon praktizierende Online-Trainer sind, weise ich sie dann auch auf dieses Thema hin.
Denn ich finde das extrem wichtig.

Deine Teilnehmer fühlen sich nicht angesehen

Wenn du während eines Live-Online-Seminars deine Folien oder sonst was zeigst, dann schaust du natürlich auf die Folien, zumal, wenn du dort etwas zeigst oder schreibst. Das ist auch ok.

Aber du solltest auch da zwischendurch immer mal bewusst in die Webcam schauen und den Kontakt immer wieder herstellen.

Es ist ungewohnt und du musst es üben

Zu Beginn des Webinars ist es besonders wichtig, zumal du da vielleicht auch noch keine Bildschirmübertragung gestartet hast, sondern ihr im Galeriemodus seid oder sogar die Sprecheransicht eingestellt ist.
Dann ist es besonders merkwürdig, wenn du ganz woanders hinsiehst, aber nicht die Teilnehmer anschaust.

Natürlich schauen wir dann auch automatisch eher auf die Video-Kacheln, wo wir eben die Teilnehmer sehen, das ist auch ok.
Doch zu Beginn und zwischendurch solltest du immer mal wieder in die Webcam schauen.

Übung und Tipps

Manche Teilnehmer wissen bei einer integrierten Kamera manchmal nicht einmal genau, wo sie hinschauen sollen. (Das passiert mir beim Handy auch manchmal).

Damit es dir leichter fällt, dich auch daran zu erinnern, kannst du dir ein Post-it dahinter kleben.

Es ist zudem befremdlich, auf so einen kleinen Punkt zu starren, lieber schauen wir ja die Menschen an. Dann klebe dir ein Foto von einem lieben Menschen oder von einer Teilnehmer-Gruppe dort hin.

Ansonsten empfehle ich dir sehr, das einfach mal aufzunehmen. Und schaue mal in die Webcam, mal auf die Folie, mal auf die Tastatur oder wohin du auch immer sonst schaust.
Und schau dir nachher das Video an und welche Wirkung es hat. Das erklärt es eigentlich am besten.

Auf Augenhöhe

Ebenso ist es wichtig, dass du auf Augenhöhe mit deinen Teilnehmern bist.

Es sieht überheblich aus, wenn du von oben auf sie herabschaust. Aber es sieht ebenso komisch aus, wenn du gläubig von unten nach oben schaust.

Das hängt natürlich davon ab, wo deine Webcam angebracht ist.

Ich habe mein Laptop auf einem Laptop-Ständer stehen, damit ich auf Augenhöhe bin. Außerdem ist es auch für meinen Nacken gesünder, dass ich nicht immer leicht nach unten schaue, sondern geradeaus.

Verschiedene Monitore

Ich arbeite auch mit zwei Monitoren. Die Webcam ist an dem Monitor, der vor mir steht.

Ich habe tatsächlich schon öfter Teilnehmer und Trainer nur von der Seite sehen können. Wenn ich das ansprach kam als Argument, dass die Webcam eben am anderen Monitor sei.

Also bitte, tausche dann die Webcam aus oder den Monitor. Das geht einfach gar nicht, dass du von den Teilnehmern weg schaust.

Natürlich drehe ich mich ab und zu auch zur Seite, wenn ich eben was auf dem zweiten Monitor suche oder einstellen will. Dann kommentiere ich das aber auch und komme dann wieder zurück.

Du liest etwas ab

Vielleicht willst du auch etwas vorlesen oder ablesen. In der Regel sicher eher nicht, aber es kann durchaus mal sinnvoll sein.

Dann kannst du das Blatt auf die Tastatur legen, dann ist es nicht so wahnsinnig weit weg von der Webcam. Und dann ab und zu den Blick kurz in die Webcam richten.

Bei Videos ist es extrem wichtig

Noch mal eine spezielle Nummer ist es bei Videos. Vor allem bei Videos, wo du in voller Größe zu sehen bist und deinen Zuschauern etwas erzählst und erklärst. Da musst du tatsächlich die ganze Zeit in die Webcam schauen!

Ich gebe zu, das fällt mir auch nicht leicht, das muss man wirklich üben, üben, üben.
Schau dir auch Videos von Leuten an, die das gut können. Und übe dann aufs Neue.