Ich habe ja lange gedacht, ich mag keinen spielerischen Wettbewerb.
Spiele sollten einfach nur Spaß machen und nicht noch zusätzlichen Druck oder gar Stress aufbauen.
Verblüffende Erfahrung
Doch nun habe ich tatsächlich zwei Mal ganz konkret die Erfahrung gemacht, wieviel Spaß mir das macht und wie es meinen Ehrgeiz anstachelt und mich zu Leistungen beflügelt, die ich sonst nicht erbracht hätte.
Ich bin da wirklich verblüfft und werde mir auch enstprechende Gedanken für meine Online-Seminare machen. Denn bei Moodle kann ich auch solche Punkte- und Belohnungssysteme einrichten – und fand das eben bisher immer blöd. Dachte, das ist so verschult, das brauche ich mit erwachsenen Lernern nicht.
Pustekuchen.
Meine Erfahrung
- Das 1. Mal habe ich es gemerkt bei der Challenge 100 Tag- 100 Shorts.
Da gab es eine doofe Excel-Tabelle, in der alle Mitspieler täglich ihre Links einstellten, wenn sie ein Short veröffentlicht hatten.
Ja, und was soll ich sagen, ohne diese Tabelle wäre ich sicher nicht so drangeblieben. Zu sehen, boah, ich bin bei den dreien, die ganz vorne sind und auch letztendlich komplett durchgehalten haben. Also offensichtlich hatte dieser Wettbewerb schon auch einen Reiz für mich.
Ich habe da nichts Materielles gewonnen – außer viel Erfahrung mit Shorts und Reels und viel Spaß.
- Genauso erlebe ich es aktuell beim Kameraspiel mit Ludwig Linnekogel.
Das findet auch auf Moodle statt, wo täglich eine Landkarte zu sehen ist, mit Punkten und Aufgaben, die wir erfüllen müssen.
Da ist einmal also bildlich zu sehen, wie weit bin ich mit dem Schiff gekommen, auf welcher Insel – und rechts sehe ich die Punktezahl, die ich gesammelt habe.
Auf einer Übersichtsliste kann ich sehen, an welcher Stelle ich insgesamt stehe – und man steigt zudem von Level zu Level auf. Auch das wird mit Symbolen angezeigt.
Auch hier geht es gar nicht bewusst um einen Wettbewerb, sondern dass wir gemeinsam spielen.
Tja, und was soll ich sagen:
Mit Argusaugen schaue ich, wie die Punktzahl nach jeder Aktion steigt, mit jedem hochgeladenen Video, mit jedem Beitrag, den ich schreibe, mit jedem Kommentar.
Und merke eben ganz deutlich: solche spielerischen Anreize haben durchaus ihre Wirkung auf mich.
In meinen Online-Seminaren
In meinen Workshops und der Online-Trainer-Ausbildung gibt es durchaus auch bisher schon Wettspiele in Gruppen, wie Quiz ( ebenso hier: Quiz mit PowerPoint erstellen und hier: „Quiz für Päsenz- und Online-Seminare„) und „Wer wird Millionär“ und andere.
Aber diese neuen Aspekte werde ich auf jeden Fall auch mit einbauen.
Wie ist das bei dir?
Beflügelt dich so ein Wettbewerb mit anderen auch, wenn du ganz ehrlich bist?
Findest du es eher doof, albern, deprimierend oder Stress erzeugend?
Das Gute ist ja, man kann es auch einfach ignorieren und mitmachen, wie man will – und dabei eben ganz viel Neues lernen. Das ist natürlich auch der Hauptsinn vom Kameraspiel. Sich trauen vor die Kamera zu gehen (brauch ich ja nicht mehr lernen ;-)), neue Dinge ausprobieren, verrückte Aufgaben erfüllen und sich mit einer sehr lustigen Gruppe und einem tollen Team austauschen.
Das reicht ja auch!
Vielen Dank für Deine Beobachtung.
Beim Kameraspiel stieg ich Dank des „Spiels“ aus. Der Spielverlauf forderte von mir mehr Zeit, als die eigentliche Aufgabe. Das Beobachten, dass ich auch alles gedrückt habe, dass mein Schiffchen sich auch bewegt um ans Ziel zu kommen und das es für mein Team richtig ist – ich war nach einer Woche draußen. Zu viel Stress. Ich erlebte auch Teamleiter, die verstärkt Druck aufbauten.
Die Idee von visuellen begleitenden Spielen finde ich sehr gut. Level zu erreichen, in Teams zu spielen, alles klasse – es darf einfach sein und die Aufgabe unterstützen und ihr nicht die Wichtigkeit nehmen.
Das ist meine Erfahrung.
Ich mag die unterschiedlichen Sichten, denn dann lernen wir unsere TN im Vorfeld kennen.
Ja, das ist wirklich spannend, wie unterschiedlich wir das erleben.
Auch wir selbst. Ich kann mir gut vorstellen, dass es mir zu einem anderen Zeitpunkt vielleicht nicht so gut gefallen hätte oder ich mich nicht so einlassen konnte. Aber nun kam es genau richtig.
Ja, Selbstreflexion ist immer hilfreich in Bezug auf unsere TN – die ja auch alle unterschiedlich ticken.
Und aufpassen, dass man keinen Druck ausübt, weil man selbst grade so begeistert ist – auch ein wichtiger Hinweis!